Ueber die Lymphgefässe der äusseren Nase und die zugehörigen Wangenlymphdrusen in ihrer Beziehung zu der Verbreitung des Nasenkrebses / von H. Küttner.
- Küttner, H.
- Date:
- 1899
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Credit: Ueber die Lymphgefässe der äusseren Nase und die zugehörigen Wangenlymphdrusen in ihrer Beziehung zu der Verbreitung des Nasenkrebses / von H. Küttner. Source: Wellcome Collection.
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![Haut hangt er dagegen zusammen. Vom oberen Pol der Geschwulst zieht gegen die Nase bin ein kurzer derber Strang, der einem verdickten Lympli- gefass zu entsprechen scheint. In der Submaxillargegend und auf der Jugularis sind mehrere bohnen- bis kirschgrosse Driisen zu fiihlen; die Parotisgegend ist frei. 18. V. Operation (Dr. K ii 11 n e r): Chloroformnarkose. Abtragung der ganzen Nase mit ihrem von Garcinommassen durchsetzten Knochen- geriist. Resektion der vorderen Enden der unteren und mittleren Muscheln. Tamponade der grossen Wunde und der Nasenhohle. Freilegung des Wangentumors mittelst eines senkrecliten Schnittes und Exstirpation der Geschwulst unter Schonung des Ductus parotideus und der Mundschleim- liaut. Ausraumung der submaxillaren und tiefen cervikalen Lymphdrusen, welche carcinomatos degeneriert, im Centrum erweicht und mit der Jugu¬ laris leiclit verwachsen sind. Glatte Heilung. Entlassung am 29. Y. 98. Die mikroskopische Untersucliung des Primartumors, der Wangen- geschwulst und der exstirpierten Lymphdrusen wurde im pathologischen Institut vorgenommen und ergab Carcinom. Eingelaufenen Nachrichten zufolge ist Pat. 1 Jahr nacli Operation einem Recidiv in den Halsdriisen erlegen. Es handelte sicli also in beiden Fallen um selir maligne Nasen- carcinome bei Frauen ini Alter von 60 Jahren. Beide Patientinnen trugen genau an der gleichen Stelle der W a n g e eine Gesclrwulst von Haselnuss- bezw. Wallnussgrosse, welclie ihren Sitz in H o li e des Mund winkels hatte, nach liinten bis dicht an den Maseter- rand reichte und vom Mundwinkel durch eine 1—2 cm lange f'reie Streoke getrennt war. Der Tumor nalrm beide Male die ganze Dicke der Wange ein, prominierte deutlicb nach aussen, war mit der aus¬ seren Haut verwachsen, liess die Schleimhaut jedocli intakt. Ausser- dem bestanden bei der einen Patientin Driisenmetastasen in der Sub¬ maxillargegend und am unteren Ende der Parotis, bei der anderen fanden sich carcinomatose Drtisen in der Submaxillargegend und auf der Jugularis. Auffallenderweise waren in Fall 1 die gleiclifalls ex¬ stirpierten tiefen Cervicaldriisen nicht carcinomatos, sondern tu¬ ber kulos. Als der erste Fall zur Beobachtung kam, war zunachst die Herkunft des krebsigen Wangentumors nicht reclit ldar, erst der zweite, bis ins kleinste Detail analoge Fall liess die schon vorher gehegte Vermutung zur Gewissheit werden, dass wir es hier mit Metastasen in einer bisher wenig .beac]iteten L y m p h d r il s e d e r W a n g e zu thun liaben mussten. Da nun iiber das Lymph- gefasssystem der ausseren Nase neuere Untersuchungen nicht vor- 3*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30596580_0005.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)