Untersuchungen und Beobachtungen uber die Aetiologie und die Kenntniss der Purpura Haemorrhagica (morbus maculosus Werlhofi) / von Ludwig Letzerich.
- Date:
- 1889
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Credit: Untersuchungen und Beobachtungen uber die Aetiologie und die Kenntniss der Purpura Haemorrhagica (morbus maculosus Werlhofi) / von Ludwig Letzerich. Source: Wellcome Collection.
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![ge halt der um geh enden atmospliilrisclien Luft. Ver- dunstende Körper geben bekanntlicli in einer dem Sättigungspunkte naben „feucliten“ Luft viel weniger Feuclitigkeit ab, als in einer ihrem Seättigungspunkte entfernten sogen, „trockenen Luft“. Durcli Erböbung der Temperatur der feuchten Luft kann sich allerdings die feuchte Luft ohne Abeänderung ihres absoluten Wassergehaltes in eine relativ trockene umwandeln, da mit der Steigerung der Temperatur auch der Sättigungspunkt der Luft ein höherer wird. Es lässt sich demnach annehmen, dass in trockener Luft die Per- spiration eine stärkere, in feuchter eine weniger erhebliche ist. Die Thierversuclie Ed ward’s geben in der That den experimentellen Nachweis, dass in stark gesättigter, wie andererseits in ausser- ordentlich trockener Luft (soweit sich überhaupt dieselbe künstlich erreichen lässt) erhebliche Differenzen in dem Evaporationsprocess hervorti-eten. Werden nun die täglichen Schwankungen in dem Feuchtigkeits- gehalte der umgebenden Zimmerluft nachweisbare Veränderungen in der insensiblen Perspiration hervorrufen? Es kommt hierbei weniger die absolute Menge von Wasserdampf in Betracht, welche grade in der umgebenden Luft vorhanden (absolute Feuchtigkeit), als vielmehr der Umstand, wie viel Wasserdampf die Luft in sich aufzunehmen im Stande ist, um gesättigt zu werden (relative Feuchtigkeit). Bei Beginn eines jeden Versuches wurde mittelst eines Psychrometers nach August, welches in der Nähe des Perspirationsapparates aufgestellt war, die Luftfeuchtigkeit be- stimmt ^). Die relative Feuchtigkeit betrug im Büttel 68,4. Der Einfluss der täglichen Schwankungen des Feuchtigkeits- gehaltes der Zimmerluft tritt iu unserer Versuchsreihe nicht in der Weise hervor, wie bei den Ed ward’sehen Versuchen unter künstlich erhöhter oder erniedrigter Feuchtigkeit der Luft. Andere Faktoren, besonders wiederum die Einwirkung der Zimmertemperatur, kom- pensiren iu der Mehrzahl der Untersuchungen den Einfluss der Luft- feuchtigkeit. Geringere Schwankungen derselben bleiben auf das Perspirationsergebniss des einzelnen Versuches überhaupt ohne jeg- lichen Einfluss. Grössere, sehr erhebliche Differenzen in der Zu- oder Abnahme der Lufffeuclitigkeit, wie am 20., 21., 22. ^lärz und am *) De rinflucncc des agens ])hysi(iues sur ln vie. Paris 1824. '■') Zur Ausrechnung wurden die ])sychrometrischen 'I'ahellen von .Jelinek, Wien 1871, benutzt. l ! I I](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21993956_0048.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)