Ein Beitrag über Krebsentwicklung nach Schussverletzung ... / vorgelegt von Andreas Hammel.
- Hammel, Andreas, 1887-
- Date:
- 1912
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Credit: Ein Beitrag über Krebsentwicklung nach Schussverletzung ... / vorgelegt von Andreas Hammel. Source: Wellcome Collection.
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![! — 19 — 5, um ein Carcinom, das entstanden ist auf Epithel- i insein, die durch Transplantation auf irgend eine Art und I Weise in den Fistelgang hineingekommen sind und dann sekundär entarteten. Bei der ersten Möglichkeit wäre jedenfalls der Vorgang i| des ganzen Prozesses so zu denken, daß sich an die Schuß- I Verletzung in der Tibia ein chronischer osteomyelitischer Pro¬ zeß angeschlossen hat, der den Knochen sowohl nach oben als auch nach unten einschmolz. Durch den andauernden \ Entzündungszustand wären dann Partien der äußeren Haut I fortwährend gereizt worden, schließlich krebsig entartet, und I dann in die Tiefe gewachsen. Die Erklärung der zweiten Entstehungsmöglichkeit ist ziemlich einfach. Das Carcinom wäre auf dem Epithelüberzug ider Narbe eventuell infolge von äußeren Reizen, wie durch Reiben von Kleidern, oder einfach durch den Gehakt ent- j standen, hätte die schützende Narbendecke durchbrochen, ] wäre in die Tiefe gewuchert, hätte dort den Knochen zer- I stört und wäre schließlich eitrig zerfallen. I Die dritte Möglichkeit, daß der Krebs durch Zellverlage- . rung entstanden wäre, wäre so zu deuten, daß bei dem i ersten langdauernden Vernarbungsprozeß der Wunde, also ' gleich nach der erhaltenen Schußverletzung, oder bei den späteren Vernarbungsvorgängen, die sich infolge des öfteren Aufbruchs der Weichteile naturgemäß immer wiederholten, normale, jedenfalls nicht krebsig entartete Epithelzellen durch Eindringen und Abschnürung in das Narbengewebe ver¬ lagert wurden. Diese Epithelinseln sind dann allmählich durch den andauernd entzündlichen Reizzustand in Proliferation geraten und krebsig entartet und haben sich langsam, ohne anfangs vom Patienten bemerkt zu werden, zu kleinen Ge¬ schwulstknoten ausgebildet, welche einen Teil des Knochens zerstörten, die schützenden Narbendecken vernichteten und schließlich geschwürig zerfielen. Es wäre dann anzunehmen, daß das Krebsgeschwür seit 4—5 Jahren bestand, also seit 2*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30618368_0019.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)