Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering.
- Ihering H. von (Hermann), 1850-1930.
- Date:
- 1878
Licence: Public Domain Mark
Credit: Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
107/272 (page 89)
![Sficralwiibel bald der 19. oder 20., l)ald der 23. Wirbel ist Ersteres Verliältniss wurde bei Cliamaeleoii verrucosus, letzteres bei der anderen Art angetroffen, doch ist wie gesagt hierauf kein Gewicht zu legen, da die Beziehungen des Plexus huubo- sacralis zum Sacrum und des Plexus brachialis zur Halswirbelsäule in allen Fällen die gleichen waren. Die folgende Beschreibung bezieht sich auf Chamaelcon vcrnicosiis. Es sind 5 Halswirbel vorhanden, von denen die 3 ersten der Rippen entbehren , der 4. und 5. ziemlich lange, nicht ans Sternum reichende Rippen besitzen. Der 6., 7. und 8. Wirbel haben lange ans Brustbein befestigte Rippen. Die Rippen der folgen- den 7 Wirbel sind gleichfalls sehr lang, stehen jedoch ausser Beziehung zum Brust- beine. Jedes Rippenpaar vom 9. bis 15. Wirbel verbindet sich in der Medianlinie zu einem in sich geschlossenen Bogen. Der Winkel in dem beide sich unter einander vereinigen ist ein nach hinten offener. Die Rippen der nächstfolgenden Wirbel sind kürzer, reichen nicht bis zur Mittellinie. Die beiden') letzten Dorsolumbalwirbel sind meist Lendenwirbel, doch kommt es auch vor, dass einseitig oder beiderseits der vor- letzte Wirbel ein Rip])enrudiment trägt, Avelches also nicht mit dem Wirbel verwachsen ist. Die Rippen des drittletzten Dorsolumbalwirbels sind ziemlich lang, doch kam es' an einem Exemplare von Chamaelcon africanus vor, dass die betreffenden Rippen ganz rudimentär waren. Der Plexus brachialis wird gebildet vom 3. bis 6.-) Spinalnerven. Der 4. Spinalnerv giebt, nachdem er durch den unteren Ast des 3. verstärkt worden den N. supracoracoideus ab. Der G. geht fast ganz in den Plexus; er entspringt vor dem 6. Wirbel, also vor dem 1. Dorsalwirbel. Ich wende mich nun zum Plexus lumbo- sacralis '), dessen Verhalten Figur 7, Tafel I erläutert. Der 19. Spinalnerv ist der N. furcalis, dessen unterer Ast in den N. ischiadicus geht, indess der obere sich mit dem 18. Spinalnerven vereinigt zu einem kurzen Stamme aus dem sowohl der N. cruralis als auch der N. obturatorius hervorgeht. Der 20. Spinalnerv geht ganz in den N. ischiadicus, der 21. nur mit seinem oberen Aste, indess der untere sich nach Abgabe anderer zu den Beckenmuskeln gehender Aeste mit dem nächstfolgenden Spinalnerven verbindet. Es ist also der 21. Spinalnerv oder der l. Sacralnerv der N. bigeminus. Der obere Ast des N. bigeminus giebt auch eine Wurzel zum N. glutaeus. 1) Auch Owen (1. c. Comp. Anat. I. p. (lü) schreibt dem Chamaeleon 2 Lumbalwirbel zu. 2) FüRBRiNGER (1. c. III. ThcU p. 6fi(i, Tafel XXIII, Fig. 61) fand, dass bei Chamaeleon vulgaris vom 1. . Dorsalnerven noch eine Anastomose zum Plexus brachialis tritt, welche bei den von mir untersuchten Arten fehlt. Es liandelt sich dabei um <lieselbc accessorische Anastomose vom 1. postbrachialen Nerven, die auch ich bei manchen Sauriern fand. 3) In gleicherweise beschreibt Gegenbaur den Plexus lumbosacralis von Chamaeleon vulgaris, vgl. dessen: „Beiträge zur Kenntniss des Beckens der Vögel. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaft. Band VI. 1871. Seite 199. V. JiiERiNC, das Nervensystem der Wirbeltliiere. 12](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21705628_0107.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)