Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering.
- Ihering H. von (Hermann), 1850-1930.
- Date:
- 1878
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Credit: Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering. Source: Wellcome Collection.
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![N. ischiadicns. Der 2. Sacrahierv tritt mit der Hauptmasse seiner Fasern gleichfalls in den N. resp. I*lexus ischiadicus, betheiligt sich jedoch auch an der Bildung des N. pudendus. In dem letzteren Nerven vereinigen sich nacliHENLE') ,,ein Theil des oberen in den N. ischiadicus übergehenden Astes des 2. Sacralnerven, der nntere Ast des 3. Sacralnerven und der 4. Sacralnerv nach Aufnahme eines Theils des 5. Bezüg- lich des 3. Sacralnerven lauten die Angaben desselben Autors dahin'): ,,er sendet dem 2. Sacrahierven noch innerlialb des Beckens einen Theil seiner Fasern, welche olfenbar in den N. ischiadicus übergehen und empfängt dafür vom 2. Sacralnerven innerhalb oder ausserhalb des Beckens einen oder zwei Aeste, die einen wesentlichen Antheil an der Zusammensetzung der in der Perinealgegend ausstrahlenden Aeste der letzten Sacralnerven nehmen. Es entspringen ferner aus dem 2., 3. und 4. Sacral- nerven „einige viscerale Aeste (N. haemorrhoidales medii, vesicales inferiores, vagi- nales), welche mit ihren Zweigen theils direct zu den Beckenorganen, theils zu den sympathischen Geflechten derselben gehen'). Derjenige Spinalnervenstamm, in welchem die Ursprungggebiete des N. ischiadicus und des N. pudendus aneinander grenzen ist mithin der 2. Sacralnerv. Er ist es, auf den die Bezeichnung des N. bigeminus anzuwenden. Ein Umstand, welcher geeignet erscheint Bedenken zu ei'regcn gegen die Deutung des 2. Sacralnerven als N. bigeminus ist die Bctheiligung auch noch des 3. Sacral- nerven an der Bildung des N. ischiadicus. Fi'cilicli stehen gerade bezüglich dieses Punktes die Angaben der Autoren vielfach in Widerspru(di unter einander. Nach der zumeist verbreiteten Ansicht entsteht der N. ischiadicus des Menschen aus Fasern, die von den 2 letzten Lendennerven und den 3 ersten Sacralnerven stammen. Die Betheiligung des 3. Sacralnerven wird aber von einer Beilie von Autoren in Abrede gestellt, sei es für die meisten oder alle Fälle, sei es für einen Tlieil dersell)en. So, nach J. L. Fischek'), von Eustacit, Monro , Berettin und Joerdens. Was letzteren Autor) anbelangt, so giebt derselbe zu, dass sich öfters auch noch der 3. Sacralnerv an der Bildung des N. ischiadicus betheilige, stellt dies jedoch für andere Fälle bestimmt in Abrede, wie namentlich für einen von ihm untersuchten und auf Tafel I abgebildeten. Die Widersprüche in den Angaben der verschiedenen Be- obachter erklären sicli daher einfach durcli die Thatsache. dass sich der 3. Sacralnerv t) J. IIenle, riandbiich (lor systomatisclion Anatnniip des Monschen. Rand III, 2. Abthcilnng. 1S7I. S. 520. 2) 1. c. p. 526. 3) ]. c. p. 527. 4) J. L. FisciTER, Descriptio anatomira nnrvonim liimhalium sarralinm ot extroniitatnm iiiforionim. Lipsiae IT'.ll. p. 2.-). 5) J. H. Joerdens, Descriptio nervi iscliiadici. Erlangae 1788. 27*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21705628_0231.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)