Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering.
- Ihering H. von (Hermann), 1850-1930.
- Date:
- 1878
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Credit: Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering. Source: Wellcome Collection.
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![kommt nach den übereinstimmenden p]rfalirung'en der Embryologen bei den Verte- braten niclit als Modus der Segment-Vermehrung- in Betracht. Erwälmen mussten wir sie aber schon deshalb, weil sie auch schon als ein in Betracht kommender Process ins Auge gefasst wurde, nämlich von Fürbeingek'). Später ist dann Fük- BRINGER-) hiervon zurückgekommen um sich den von Rosenuerg und Solger aus- gesprochenen Ansichten auzuschliessen, Avonach eine successive Umbildung der Plexus stattfindet, durch welche liei den verscliiedenen Thieren ungleiche Spinalnerven zur Betheiligung gelangen. Er fasst dann eine grössere Reihe von Hypothesen ins Auge, durch welche die Art dieser Umbildung erklärt werden könne, doch sehe ich von einer Besprechung derselben ab, weil die ganzen denselben zu Grunde liegenden An- schauungen in meinen speciell auf dieseu Punkt gerichteten Untersuchungen keine Begründung finden. Alle diese Hypothesen finden in den thatsächlichcn Verhältnissen keinerlei Stütze. Allerdings kommen Umbildungen an den Plexus auch vor, ja sell)st innerhalb einer Art finden sich häufig merkwürdige Differenzen in dieser Beziehung, aber gerade hierdurch werden die angedeuteten Anschauungen widerlegt. AVenn solclie Umbildungen der Plexus wie sie die betreffenden Hypothesen fordern, wirkli(;h vor- kämen , so müssten sie doch auch irgendwo und irgendwie eimual zu beweisen oder wahrscheinlich zu machen sein, und das um so mehr als ja wie wir sehen werden selbst innerhalb einer Art bedeuteiule Variationen vorkommen. Da dem aber nicht so ist, so gehe ich auf ehie kritische Besprechung derselben nicht weiter ein, und ich werde daher im Folgenden ehifach die Thatsachen reden lassen. Wenn icli dadurch zu den von den genannten Forschern ausgesprochenen Ansichten in ehien lebhaften Gegen- satz trete, so bedauere ich^das um so mehr, als ich den ausgezeichneten Arbeiten von RosENUERG uiul FÜR15R1NGER SO vielfache Belehrung und Aiu'egung schulde und in SO vielen wesentlichen Punkten ihnen bei|»flicliten muss. Ich gebe mich daher der Hoffnung hin, man werde den sachlichen Gegensatz, in dem ich mich in dieser Be- ziehung zu den genannten Collegen befinde, nicht unvereinbar finden mit dem eben angedeuteten Gefühle besonderer Hochscliätzung der wissenschaftlichen Leistungen der genannten Forsclier. Ich glaube um so mehr, dass unsere Wege sich zusammen- finden müssen, als über die Wichtigkeit des Nervensystemes für die Ermittelung der Homologieen keine Meinungsverschiedenheiten vorhegen. ,,Das Nervensystem'', sagt FüRBRiNGER''), ,,ist das conservativste, den geringsten Veränderungen (Anpassungen) 1) Max Fürbeinger, Zur vergleichenden Anatomie der Schultermuskeln. II. Theil. Jenaische Zeitschrift für Naturwissenschaften. Band VIII. 1874. S. 230, Anm. 2) Max Fürbringer, Zur vergleichenden Anatomie der Schultermuskeln. III. Theil. Morphologisches Jahr- buch von Gegenbaur. Band I. 1876. S. 68Ü—687. 3) Max FtiRBRiNCER, Zur vergleichenden Anatomie der Schultermuskeln. I. Theil. Jenaische Zeitschrift für Medicin und Naturwissenschaften. Band VII. 1873. S. 24(».](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21705628_0033.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)