Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering.
- Ihering H. von (Hermann), 1850-1930.
- Date:
- 1878
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Credit: Das peripherische Nervensystem der Wirbelthiere : als Grundlage für die Kenntniss der Regionenbildung der Wirbelsäule / von Hermann von Jhering. Source: Wellcome Collection.
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![des N. iscliiadieiis jederseits intercalirt und dadiircli der N. fiircalis und die proxirnal ilim vorausgehenden Lendennerven um je einen Wirbel nach vorne verscliohen. In diesem Falle ist dann trotz der ungleichen Beziehung der einzelnen Lendenwirbel zum N. furcalis die Homologie derselben nicht aufgehoben. Bei den einfach mit einer intercalirten Ischiadicuswurzel versehenen Tliieren ist also der siebente Lendenwirbel oder der 26. Wirbel das Homologon des siebenten Lendenwirbels oder des 26. Wirbels der normalen Thiere, trotzdem derselbe im ersteren Falle ein postfarcaler im andern ein präfurcaler Wirbel ist. Tritt die zweite oder excalirte Ischiadicuswurzel Aviederum auf, so geschieht es entweder in Verbindung mit einem postfurcalen Wirbel, oder olme ihn, indem nur der excalirte Spinalnerv wieder erscheint, wodurch dann der N. furcalis um einen Wirbel nach vorne verschoben und ein präfurcaler Spinalnerv weniger zur Anlage gekommen ist. Als ein weiteres besonders instructives Beispiel einer von der Gliederung der Wirbelsäule ganz unabhängig sich vollziehenden Inter- oder Excalation eines Spinal- nervenpaares liabe ich die Ergebnisse meiner an Vesperngo noclula angestellten ]5e- obachtungen anzufiiliren. Von dieser Art wurden 17 Exemplare untersucht, wehdie hinsiclitlich der Zusammensetzung der Wirbelsäule alle absolut genau das gleiclie Ver- halten zeigten. Die Wirbelsäule bestand einmal wie das andre Mal immer in ihrem lumbodorsalen Abs<*hnitte aus elf dorsalen und fünf hunbalen Wirbeln. Sehr ver- schieden verhielt sich dagegen in den einzelnen Thieren der Plexus lumbosacralis. Der am häufigsten beobachtete Fall war der, in welchem zwischen N. furcalis und N. bigeminus zwei ganze Wurzeln des N. ischiadicus existiren. Der N. bigeminus ist dann der erste Sacralnerv, ganz wie bei den Monotremen und Beutelthieren und wie bei diesen sind auch die zwei hintersten Lendenwirbel postfurcale. Bei zahlreichen Individuen ist nun aber die eine Ischiadicuswurzel excalirt, was bei manchen Arten der Vespertilionen die Regel ist. In diesem Falle ist dann nicht nur die Gliederung der Wirbelsäule ganz die gleiche geblieben, sondern auch das Verhalten des periphe- rischen Nervensystemes bis zum dritten Lendennerven oder dem N. furcalis. Auf diesen folgt nur ehie ganze Wurzel des N. ischiadicus ujul dann als letzter Lenden- nerv statt als erster sacraler der N. bigeminus. Natürlich zeigt dann der erste Sacral- nerv das sonst dem zweiten zukommende Verhalten. Dass es sich in diesem Falle nur um Veränderungen im peripherischen Nerven- system handelt, dürfte wohl kaum zweifellmft sein. Wollte man ]iämhch annehmen, es sei ein ganzes postfurcales Segment excalirt, so wäre nicht zu verstehen wie es käme, dass gleichwohl immer zwei postfurcale Lendenwirbel vorhanden sind. Man müsste daher schon zu der Hypothese seine Zuflucht nehmen, dass gleichzeitig nn't der Excalation eine Verschiebung des Ikckengüi tels stattgefunden habe, durch welche](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21705628_0049.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





