Ueber die Verdienste der Aerzte um das Verschwinden der dämonischen Krankheiten / von Karl Friedrich Heinrich Marx.
- Karl Friedrich Heinrich Marx
- Date:
- 1859
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Credit: Ueber die Verdienste der Aerzte um das Verschwinden der dämonischen Krankheiten / von Karl Friedrich Heinrich Marx. Source: Wellcome Collection.
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![Die für diese Untersuchung gebotenen Hülfsmittel sind kaum zu bewäl- tigen. Der reichsten Bibliothek fehlen viele dahin einschlagende grössere und kleinere Schriften, und die noch so ergiebigen speciellen Verzeichnisse er- scheinen bei näherer Bekanntschaft damit mangelhaft. Die Herbeischaffung des Materials ist so anstrengend wie die Sichtung desselben. Die leitenden Motive der Verfasser, Frömmigkeit und Feuereifer, Furcht dass mit dem Aberglauben der Glaube schwinde, Macht der Auctorität und An- forderung der Humanität, Sammlerfleiss mit und ohne Auswahl, Erklärungs- versuche mit und ohne historische Grundlage, wechseln in bunter Reihe. Für die strenge Kritik entschädigt zuweilen das richtige Gefühl1). Wird die Bearbeitung auch noch so objecliv gehalten, da wo der Glaube mitspricht und ausgeprägte Partheiansichten bestehen, ist es kaum möglich zu einem genügenden wissenschaftlichen Abschluss zu gelangen. Ich stehe nicht an zu bekennen, dass ich bei der unerquicklichen Durchmusterung der Zeug- nisse und bei dem trostlosen ergreifenden Inhalte, statt einer freudigen Erre- gung, nur das Scripsi in doloribus nachempfinde. Wer das Walten des Geistes ahnen oder gar begreifen will, der muss mit ganzer Kraft der Welt des Lebens, nicht einer der Gespenster zugewandt bleiben; das Wahre verträgt sich nicht mit dem Wahn. Während des Schla- fes treiben die Visionen ihr Spiel, der Traum gestaltet das Unmögliche zum ]) So John Ferriar: „Demonologists have ahvays asserted, that it is impossible to weaken Ihe credit of their facts without destroying the foundations of history; and it is certain, that the abundant evidence produced in support of manifested contradictions and physical impossibilities, tends lo lessen our confidence in hi- storical narrations. But when we investigate demonological facts a little more closely, when we trace the same history through many writers, who copy it from each other, or from an original of little aulhority, their real number is found to be small, and of these few, the greater part has been proved to be fallacious. On populär Illusion, and particularly of medical Demonology inMe- nioirs of the Literary and Philosophical Society of Manchester. Vol. 3. 1790. p. 104).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21014267_0008.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)