Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffee's und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel : ein Beitrag zur Feststellung des Princips der Erhaltung der Kraft in den Organismen / von Carl Voit.

  • Voit, C. von, 1831-1908.
Date:
1860
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Credit: Untersuchungen über den Einfluss des Kochsalzes, des Kaffee's und der Muskelbewegungen auf den Stoffwechsel : ein Beitrag zur Feststellung des Princips der Erhaltung der Kraft in den Organismen / von Carl Voit. Source: Wellcome Collection.

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    Sauerstoff und viel Ernährungsflüssigkeit auch viel zerstört wird; je mehr man Eiweiss giebt, desto mehr muss zu Grunde gehen. Man würde, wenn es so fort ginge, nie einen Ersatz des beim Hungern verbrauchten Körperfleisches und noch we- niger einen Ansatz möglich werden sehen, wenn sich nicht die Componenten des Eiweisses mit grosser Begierde mit dem Sauerstoff verbänden, mit grösserer als selbst das Fett. Durch diese Sauerstoffentziehung wird nach und nach dem Fleisch- umsatz Grenze gesetzt, es wird, wenn kein Sauerstoff mehr disponibel ist, ein Ersatz und zuletzt ein Ueberschuss von Fleisch, der angesetzt wird, eintreten. Hat man es mit einem fettreichen Körper zu thun, so nimmt diess Fett wegen seiner grossen Masse etwas Sauerstoff in Beschlag und der Eiweissumsatz fällt ein wenig kleiner aus, der Ersatz ist früher möglich. Weil aber die Sauerstoffentziehung nur ganz allmählig geschieht, braucht man sehr viel Fleisch, um endlich zu erreichen, dass ein Thier kein Fleisch von seinem Körper darüber hergiebt. Zu diesem Zwecke ist aus schon angegebenen Ursachen stärkere Fleischnahrung bei einem fleischreichen Organismus nöthig als bei einem fleischarmen; denn wenn man einem an Eiweiss herab- gekommenen Körper eine ansehnliche Quantität Eiweiss zu verzehren giebt, ist wegen der geringen Masse des Gewebes und Sauerstoffes bald der Punkt gekommen, wo Ansatz statt hat. So wissen wir z. B., dass fleischarme Reconvalescenten bei einer Kost, die ein in voller Kraft befindliches Individuum nicht erhalten würde, schnell in die Höhe kommen. Tags darauf hat man es nun nicht mehr mit dem gleichen Körper, sondern mit einem, der mehr Blut, Organ und Blastem einschliesst, zu thun; die Strömung und Eiweissoxydation verstärken sich unter diesen Umständen und der Eiweissansatz mindert sich trotz der gleichen Menge genossenen Eiweisses. Den nächsten Tag stei- gert sich die Zersetzung aus denselben Gründen noch mehr, bis zuletzt das eingeführte Eiweiss mit dem oxydirten sich in Gleichgewichtszustand gesetzt hat. Will man nun einen weiteren Ansatz haben, so muss man mehr Eiweiss zusetzen, jedoch tritt auch damit nach einiger Zeit das Gleichgewicht ein; ein