De graviditate extrauterina : accedit descriptio memorandae cujusdam graviditatis tubae Fallopianae sinistrae / scripsit Ferd. Bernard. Guil. Sommer.

  • Sommer, Ferdinand Bernhard Wilhelm, 1829-1902.
Date:
1856
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Credit: De graviditate extrauterina : accedit descriptio memorandae cujusdam graviditatis tubae Fallopianae sinistrae / scripsit Ferd. Bernard. Guil. Sommer. Source: Wellcome Collection.

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    Bewegungsspielraum zu einer solchen Umklainmening anschicken sollei*.44 Item alio loco6): „Das breite, trichterformige Ende derTuben ist nftch aussen gerichtet und seine Miindung (Ostium abdominale) mit jenen fransenformigen Anhangseln besetzt, welche das Ovarium umklammern sollen, um das sich ablosende Ei in die Hohle der Tuba gelangen zu lassen. Es ist schwer, zu begreifen, wie diese diinnen und zarten Anhangsel, welche iiberdies haufig noch sehr kurz getroffen werden, bei dem liber alie CJnterleibsorgane gleichmiissig verbreiteten Druck der Bauchpresse, und dem dadurch gesetzten Mangel an Spielraum, diese allgemein angenommene Ortsveranderung ausfiihren sollen. “ Et hac quidem in re videtur Kiwiscliio7) assentiri, qui eandem rem jam antea proposuerat. Cujus ipsa verba jam addimus: „Man begniigt sich im Allgemeinen mit der Annahme, dass das fransenformige Ende der Tuba den Eierstock fingerformig umfasse und so den Eintritt desEies in dasselbe nothwendig mache. LJnseres Wissens hat aber noch Niemand das Umfasstvverden in der angegebenen Weise mit entschiedener Gewissheit beobachtet, und auch vvir wurden bei den zwei letzten Individuen, die wahrend der Menstruation gestorben waren, und wo wir aitf diesen Umstand besondere Riicksicht nahtnen, nichts Aehnliches gewahr; zudem scheint dieser Vorgang auch physiologisch nicht leiclit moglicli. Um denselben zu erklaren, hat man eine Art congestiver Erection der Tuben angenommen, durch welche ein Auseinandertreten und sich Erheben der Fimbrien bewirkt und so ein Klaffen der Tubenntiindung erzielt werden solite; auch glaubte man in der Muskelbewegung der Tuben ein begiinstigendes Moment zur Aufnalime des Eies zu finden. Beiderlei An- nahmen erschienen um so entsprecliender, ais wahrend der Menstruation bekanntermassen auch gegen die Tuben eine Congestion Statt findet, die manchmal so betrachtlich ist, dass sie auch hier zur Blutausscheidung fuhrt; und ais zweitens Muskelfasern in den Tuben deren Bewegungsfahigkeit ausser allen Zweiel setzen, und Bewegungen der Tuben bei Thieren zur Beobachtung kamen. — Das Bedenken, welches sich aber gegen diese Annahme erhebt, geht vor Allem aus dem anatomischen Verlialtnisse der Tuben und der Ovarien zu einander und zu den Nachbargebilden hervor. Bekanntermassen liegen die Tuben gewohnlich vor den Ovarien, und zwar so, dass die Fimbrien der ersteren nach unten gerichtet und gewohnlich wenigstens zum Theil an die vordere Fliiche des Eierstocks angedriickt sind. Hiebei ist zu bemerken, dass gewohnlich ein Theil der Schleimhautflache der Fimbrien das Ovarium beriilirt, was durch deren ungleiche Lange und etwas divergirende Stellung be- giinstigt wird; nur in seltenen Fallen und gewohnlich nur unter pathologischen Verhaltnissen finden wir das Tubenende ganz ausser Beriihrung mit dem Eierstocke oder auf dessen hinterer Flaclie gelagert. So wandelbar iibrigens die Ausdehnung der Anlagerung der Tuben an den Eierstock ist, so ist sie in der Regel schon dadurch eine sehr innige, dass der iiberliegende Diinndarm auf diese Oi'gane einen stetigen. mehr oder weniger be- 6) Hyrtl: Handbnch der topographisclien Analomie. 2te Auflafre. Bd. II W i en 1853. pag. 132. 7) Kiwisch: Klin. Vortrage iiher spee. Path. u. Therap. der Kranfch. des weibl. Geschlechtes. II. Abtheil. Prag 1852 pag. 234 u. ff.