Die Erkrankungen der Nieren (1827 und 1836) / Richard Bright ; in deutscher Übersetzung neu herausgegeben und eingeleitet von Erich Ebstein.

  • Richard Bright
Date:
1916
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Credit: Die Erkrankungen der Nieren (1827 und 1836) / Richard Bright ; in deutscher Übersetzung neu herausgegeben und eingeleitet von Erich Ebstein. Source: Wellcome Collection.

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    Da diese Beobachtungen zu Lebzeiten der Kranken ge¬ macht wurden, so gewähren die Ergebnisse der Leichenöffnung ein um so größeres Interesse. Sofern als ein Fall beweiskräftig sein kann, haben wir hier die volle Bestätigung der Überein¬ stimmung zwischen den verschiedenen Symptomen und der eigentümlichen Entartung der Nieren, welche nach der langen Dauer der Krankheit vorausgesetzt wurde. Auch bemerken wir, daß zum wenigsten kein notwendiger Zusammenhang zwischen Hypertrophie des Herzens und diesem Nierenleiden stattfindet, obgleich sie häufig neben einander bestehen. Die erwähnte Verbindung ist selbst dann nicht immer vorhanden, wenn sich bei der Nierenkrankheit die Gegenwart von Harn¬ stoff im Blute nachweisen läßt, und wenn dieselbe schon bis zur Verhärtung und Schrumpfung der Nieren vorgeschritten ist. Mit Bezug auf die Hirnsymptome muß bemerkt werden, daß sie in diesem Falle keine entscheidende Beweiskraft für das Nierenleiden besitzen, [361] weil nämlich eine kleine Exostose am Schädel sich zeigte, welche möglicherweise die Ursache der epileptischen Anfälle sein konnte. Doch läßt sich mit Wahr¬ scheinlichkeit annehmen, daß diese, wohl allmählich ausge¬ bildete Ursache von Beizung unschädlich geblieben sein würde, wäre nicht die eigentümliche Beschaffenheit des Blutes infolge der konstitutionellen Krankheit hinzugetreten. Siebenter Fall. Eiweißhaltiger Urin. — Plötzlicher Tod. — DieNieren gefleckt. Maria H., 21 Jahre alt, am 25. Februar 1835 in Guy’s Hospital aufgenommen. Die mir zur Behandlung übergebene Kranke litt an sehr ausgebreiteter Hautwassersucht, und ihr Urin gerann bei Erwärmung. Ihre Periode war im vierzehnten Jahre eingetreten und drei bis vier Jahre lang regelmäßig wieder¬ gekehrt; nach dieser Zeit wurde sie von Bleichsucht befallen, und die Periode verlor ihren regelmäßigen Typus. Es waren jetzt gerade 15 Monate verflossen, seitdem sie bemerkt hatte, daß nach großer Ermüdung auf einer Fußreise ihre Beine an¬ gefangen hatten zu schwellen; die Anschwellung hatte jedoch nur eine Woche bestanden und zwei Monate darauf war sie ganz von Oedemen befreit gewesen. Dann zog sie sich eine Erkältung zu, und seitdem hatte sie die Anschwellung nicht wieder verlassen, obgleich von Zeit zu Zeit eine Verände-