Die Erkrankungen der Nieren (1827 und 1836) / Richard Bright ; in deutscher Übersetzung neu herausgegeben und eingeleitet von Erich Ebstein.

  • Richard Bright
Date:
1916
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Credit: Die Erkrankungen der Nieren (1827 und 1836) / Richard Bright ; in deutscher Übersetzung neu herausgegeben und eingeleitet von Erich Ebstein. Source: Wellcome Collection.

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    stand die Nacht hindurch und den folgenden Tag über ge¬ blieben, bis der Kranke um Mitternacht anscheinend blind geworden und zwei Stunden darauf gestorben war. Es waren also seit seinem Abgänge aus dem Hospitale wenig mehr als 48 Stunden vergangen. Leichenöffnung. Die Spinnwebenhaut leicht getrübt, besonders in der Tiefe der Furchen zwischen den Hirnwindungen; größer als gewöhnlich. — Die Lungen gesund und knisterd, nirgends mit dem Brustfell verwachsen; das Herz groß, die Klappen gesund. — Die Unterleibshöhle enthielt anderthalb Pinten Serum, augenscheinlich das Resultat einer akuten Ent¬ zündung; es hatte die Konsistenz von sehr dünnem Arrow- Root- oder Gummiwasser, war trübe, nicht eiterähnlich. Die Substanz der Leber gesund, ihr äußeres Aussehen sehr heil, infolge von Trübung und Verdickung des Bauchfells. Die Nieren fanden sich im höchsten Grade erkrankt; sie waren sehr innig mit ihren Kapseln verwachsen, groß, gelappt, von weißer Farbe mit leichtem Stich ins Gelbe. Beim Einschneiden entdeckten wir eine knorpelartige Härte; die weiße Färbung mit hellgelben Flecken untermischt, zog sich durch die ganze Rindensubstanz, wogegen die Tubuli sehr durch ihre dunkel¬ rote Farbe abstachen. — Ein sehr schönes Wachsmodell von diesen Nieren, von Mr. Town hergestellt, wurde im Museum aufgehoben. Zehnter Fall. [367] Eiweißhaltiger Urin. — Tod infolge von Peritonitis. Die Nieren erkrankt. W. Burford, 21 Jahre alt; am 23. September 1835 in Guy’s Hospital aufgenommen. Der Kranke litt an allgemeiner Hautwassersucht, der Urin hatte eine dunkle Farbe, war sauer und bei Erhitzung in hohem Grade gerinnend. Er klagte über geringen Schmerz und ein unbehagliches Gefühl in der Lendengegend; die Haut war heiß und trocken. Es wurden Antimonialien und Doversches Pulver verordnet; der Kranke mußte beständig im Bette liegen; in die Lendengegend wurden Schröpfköpfe gesetzt und später dort ein Haarseil gezogen. Bald stellte sich jedoch heraus, daß der Magen äußerst reizbar war, so daß die inneren Mittel ausgesetzt und selbst die Milchdiät abgestellt werden mußte. Klassiker der Medizin: Bright. 5