Die lokale Anaesthesirung durch Saponin : Experimental-pharmakologische Studien / von Hermann Köhler.
- Köhler, Hermann.
- Date:
- 1873
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Credit: Die lokale Anaesthesirung durch Saponin : Experimental-pharmakologische Studien / von Hermann Köhler. Source: Wellcome Collection.
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![darm ^) findet man die genannten Organe entzündlich ge- rottet und ihre Gefässe, namentlich die an der kleinen Cur- vatur des Magens verlaufenden, stark injicirt. Spritzt man das Gift in das Cavum Peritonei, so fallen diese Anomalien der Blutvertheilung fort, zum Beweiss, dass sie nur nach Kesorption von der Schleimhaut des Darm-Canals zu Stande kommen. 48j Alienationen der Menge und Beschaffenheit des Harns und der Excremente werden weder bei Infusion, noch bei Appli- cation des Saponin per os wahrgenommen. Speichelfluss ist kein Symptom der Saponinvergiftung. 49) Die Veränderungen, welche das Saponin betreffs seiner chemischen Zusammensetzung beim üebergange ins Blut er- leidet, sowie diejenigen, welche es dabei in der Constitution der letzteren hervorruft, sind zur Zeit unbekannt. 50) Dürfte dem Saponin, wie bereits Pelikan hervorhob, auch mit grosser Wahrscheinlichkeit (endgültig ist diese Frage nur durch das klinische Experiment zu lösen) eine Zukunft als lokales Anaestheticum bevorstehen, so muss doch, was genanntem Forscher entging, auf die mit seinem Gebrauch, bezw. Uebergang in die Blutbahn, verknüpften Gefahren [Lähmung des Herzens, des vasomotorischen und Athmungs-Centrum] ein grosses Gewicht gelegt werden. lieber die Höhe der bei Menschen zu operativen Zwecken zu injicirenden Saponin- mengen werden später anzustellende Versuche entscheiden müssen. Innerlich hat Schroff seine Versuchspersonen bis 0,2 Grm. Saponin nehmen lassen. Vielleicht gibt die Puls- und Temperatur herabsetzende Wirkung desselben zu therapeutischer Anwendung bei hypersthenischem Fieber Veranlassung. Dagegen dürfte die von St. Ange vor- geschlagene Benutzung desselben gegen Gebärmutterblutungen eben wegen seines paralysirenden Einflusses auf die Herz- bewegung, das vasomotorische und Athmungscentrum, keine Nachahmung verdienen. 1) Die dosis letalis ist hierbei für Kaninchen: 0,1 Grm. oder, wenn es sich um sehr kräftige, alte Thiere handelt, nur wenige Milligrm. darüber. Nach In- jection von Saponin in die Venen (0,005—0,01 Grm.) gehen diese Thiere aus- nahmslos zu Grunde.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21062316_0112.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)