Flora mythologica, oder Pfanzenkunde in Bezug auf Mythologie und Symbolik der Griechen und Römer / Ein Beitrag zur ältesten Geschichte der Botanik, Agricultur und Medicin. Von Dr. Johann Heinrich Dierbach.
- Dierbach, Johann Heinrich, 1788-1845.
- Date:
- 1833
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Credit: Flora mythologica, oder Pfanzenkunde in Bezug auf Mythologie und Symbolik der Griechen und Römer / Ein Beitrag zur ältesten Geschichte der Botanik, Agricultur und Medicin. Von Dr. Johann Heinrich Dierbach. Source: Wellcome Collection.
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![sich als Erregbarkeit denken, die, durch Reize in Thätig- keit gesetzt, weder eine chemische noch eine mechanische Erklärung von ihrer Wirkung zulasse. *) Man betrachte diese Erklärungsart, welche in allen neueren und neuesten Lehrbüchern der Botanik auf ähn- liche Weise sich wieder findet; man untersuche sie schär- fer, auf welche Basis sie sich stützt, und man wird be- kennen müssen, dass diese Lehre nichts mehr und nichts weniger ist, als was das Alterthum auch wusste und lehrte: unsere Lebenskraft ist der Zeus der Griechen, der Jupiter der Römery es ist das, was wir auch sonst mit dem Na- men der Natur zu bezeichnen pflegen. So sagte schon tSeneca (de Quaestionibus naturalibus): W ohl wissen die Verständigen, dass das nicht der Jupiter ist, den man im Capitol oder in andern Tempeln mit dem Blitze be- waffnet sieht; es ist vielmehr der allgemeine Weltgeist (potius mens atque animus), der über Alles wacht, Alles regiert, der die Welt erschaffen hat, und sie lenkt und leitet. In ihm vereint sich jene hohe und unabwendbare Macht (Fatum), von welcher die Ordnung und der Ver- lauf aller Dinge abhängt. Daher, setzt er hinzu, wird Jupiter auch die Natur genannt, aus welcher Alles entsteht, und durch welche Alles existiret, was lebendig ist (Natura quoque nuncupatur [Juppiter] ex eo emni cuncta nascuntur, per eumque quidquid vitae est parti- ceps vivit.) **) Seyen wir aufrichtig; sind wir in diesem Funkte um ein Haar breit weiter gekommen, als der Grieche und Römer vor einem Jahrtausend war« Auch dürfen wir nicht übersehen, dass schon früher die Aegyptier einen ähnlichen Begriff mit ihrer Isis verbanden. (Chartarius Deorum historia p. 53.) *) Decandolle und Sprengel Grundzüge der wissenschaftlichen Pflanzenkunde pag. 302. ) Man vergleiche Creuxer Symbolik, II. pag. 483 u.d.f.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29319250_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)