Volume 1
Brehms Tierleben : Allgemeine kunde des tierreichs. Mit etwa 2000 abbildungen im text, über 500 tafeln in farbendruck, kupferätzung und holzschnitt und 13 karten / [Alfred Edmund Brehm].
- Brehm, Alfred Edmund, 1829-1884.
- Date:
- 1911-
Licence: In copyright
Credit: Brehms Tierleben : Allgemeine kunde des tierreichs. Mit etwa 2000 abbildungen im text, über 500 tafeln in farbendruck, kupferätzung und holzschnitt und 13 karten / [Alfred Edmund Brehm]. Source: Wellcome Collection.
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![9ieuentbc(Iteu unb SluSfdjeibiing beg ä^eraltetcn beid)ränfen biirfte, fonbern — bei adein Streben, ben ^nljcdt imb bie ^orm beS aUberüljmten Sßerfeö nad) 3)iögUd)feit ju beroal;ren — eine ^tnbernng be§ ©efanitplane^o in mehreren roefentl^en i]3nnften unnermeiblid^ war. 33ct allem nuifite bie grof3e Grrnngenidjaft intferer ^eit, ber ©ntmidelungSgebanfe, ftärfer aly bisher jum 3(nSbrnd foniinen; eS mar auf bie Stbftamnumg ber £iere, fomeit fie fid; mit Sicherheit beurteilen leiht, 53eäiig 511 nehmen nnb bie 9veihenfolge, ber ftammeSgeid)i(^tlid;en Gntraicfclung ent|pred)enb, non ben einfadjften Seberoefen ju höheren unb höchften empöre jufiihren. Sobann l'd;ien eS angejeigt, mehr als früher auf ben anatomifdjen ^au ber Öefdjöpfe fomic bie SlrbeitSleiftnng ihrer inneren Steile einjugehen; beim mit ber gröheren iserbreitnng naturmiffenfd)aftlid;er SvenntniS ift auch Saienpublifnm in biefer §infid)t an= fprnd;SüoIIer gemorben. Unb enblid) nod; ein mii^tiger i]3unft: bie ^Tier pfpchologie. ^m alten 33rehm mar oft oon ben „©efühleiü' ber Spiere, befonberS ber Säuger unb ^ögel, oon ihrem „:üieben, „Raffen'' unb ,,gürd;teiU' bie Diebe, unb maS fie ^rocefmähiges tun, mürbe ohne oiel 33ebenf'en auf ihre „^ntelligeuä, ihren „ä^erftanb'' gurüdgeführt. ®aS mar in ber Tat ber üblid;e, and) von ©eiehrten geteilte Stanbpunft jener ^eit- S'iä'uifchen aber ift hierin ein Umfdjmung eingetreten. Söir miffen jegt, baf3 bie f^ähigfeit beS „SernenS auS ©rfahrung'' jmar meit im Tierreich oerbreitet ift, aber nur bei einer Stnjahl hödjfter Säuger einen ©rab erreid;t, ber eS red;tfertigen mag, oon „^ntelligeuä'' ju reben. Unb gerabe mit ben meift= bemnnberten Seiftungen ber Tiere hßt biefe Sernfähigfeit am menigften ju tun: biefe beruhen oielmehr faft burd;meg auf angeborenem „^nftinfU'. SöaS aber „©efüljle'' unb fonftigen iBemuhtfeinSinhalt ber Tiere betrifft, fo h«t man eingefeljen, bah mir barüber jur 3eit nidjtS SidjcreS miffen, ja nid)t einmal mit einiger 3Bahrfd;einlid)leit 33ermntungen bilben tonnen, — je ferner unS eine Tierart förperlid; fteljt, um fo meniger; meShalb in biefer ^inficht ftarfe ^urücfhrtltnng geboten ift. Tiefer moberne Stanbpunft muhte ber neuen 3luflage jugrunbe gelegt merben. Soll bod) ber „33rehm feinen fiefern in ihrem 3]erhältniS äum Tierreich ein juoerläffiger güljrer fein. Tah unter bem oeränberten Stanbpunft nicht bie Sebenbigfeit ber Tarftellung leibe, maren Herausgeber unb 3]erfaffer in gleichem 9)lahe bemüht. Ter .fjlluftrierung beS SBerteS ift, mie in früheren Sluflagen, bie allergröhte 2lufs mertfamfeit gemibmet morben. Tah bieSmal neben bem altbemährten medjanifd^en ih^iebergabe photographifd;er Slufnahmen nad) bem Seben ein breiter Dfaum ge= mährt merben muhte, mar felbftoerftänblid). Ten fchönften Schmud aber erhielt baS Söerf biird) bunte Tafeln in ungemöhnlich grober bereu Slorlagen oon Tiermalern erften Di'angeS gefd)affen mürben. So ftammen bie '^ocgel= unb Säugetierbilber, neben ein paar DJieiftermerfen unfereS f^riefe, ginn gröhteiiTeil oon SB. S^ul)nert, ber mie fanm ein anberer baS Tier in feiner natürlid)en S3emegung nnb Umgebung ju fdjilbern meih, unb ber feine veidje Erfahrung nod) eigenS für baS „Tierleben burd) eine IV2jährige Stnbienreife nach Slfrifa unb i^nbien ermeiterte. SiM'eften nnb anbere niebere Tiere malte ber feinempfinbenbe ^ünftrator nnb Gntomolog H- SJtorin^DIiünchcn; auch il)in fleht bie ^^enntniS ber Tropen ans eigener Slnfchcuiung jn ©ebote. Gbenfo l)nt f5’lanberfr) = S3erlin, ber fich befonberS auf bem fd)mierigen ©ebiete ber SBaffertiermelt — and) ber mifroffopifchen — betätigt, monatelang an ber DJfeereSfüfte Stubien gemalt. Slnbere oortrefflid)e S3ilöer haben bie Herren 5leifd)mann = SBien, :^ah- ©el)rtS, fi. Hartig = S3erlin, SB. Heubad) =9Jfünd)en, G. DhingiuS, (Vrl)r. 0. Stenglin, G. Stern) = S3erlin, 31. SBagner=Slaffel, SB. SBatagin, il. Si>i)f otf f i beiejefteuert. Tie anatomifd)en S3ilber ftammen oon ben Herren f^ieb Icr^Seipäig, Tueiher=S3erlin, 9feid)ert;£eipäig, Dfoloff=S3crlin, Sd)mibt=£al)ring = Seipäig. Tie](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b28120589_0001_0013.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)





