Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche.
- Date:
- 1880
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Credit: Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche. Source: Wellcome Collection.
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![sagte: Wer ein Sprenger (d. i. ein Priester), der Sohn eines Sprengers (d. i. der Sohn eines Priesters) ist, darf einen Andern sprengen, welcher es nicht ist, aber nicht umgekehrt; dein Wasser jedoch ist Cisternenwasser (d. i. es kommt nicht aus reiner Quelle) und deine Asche ist Ofenasche (d. i. sie rührt nicht von der rothen Kuh her). Darauf antwortete Rabbi Elieser: Ich bin versöhnt, ich und du wollen morgen frühzeitig an die Thüre des Rabbi Gamliel gehen (um ihn einzusetzen). Es ge- schab, jedoch sie setzten ihn nicht ganz von seiner Würde ab, sondern machten ihn zum Gerichtspräsidenten. IV, 2. [Pol. 29b.] Mischna. Rabbi Nechunja ben Hakana betete, wenn er in das Lehrhaus ging und auch, wenn er wieder heraus kam, ein kurzes Gebet. Man fragte ihn, was der Inhalt seines Gebetes sei und er erwiederte: Wenn ich hineingehe, bete ich, dass durch mich kein Anstoss möge gegeben werden, und wenn ich herausgehe, danke ich für meinen Theil. Gemara. Bei seinem Eintritte sprach er: Möge es dein Wille sein, Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, dass ich meine Genossen nicht gegen mich reize und sie auch mich nicht reizen, dass wir nicht das Reine für unrein und das Unreine für rein erklären, nicht das Erlaubte verbieten und das Verbotene erlauben und wir in dieser und jener Welt zu Schanden werden! Bei seinem Austritte sprach er: Ich danke dir. Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, dass du mir meinen Theil an den Sitzungen in den Lehr- und Versammlungshäusern angewiesen und nicht in den Theatern und Circus; ich bemühe mich und sie bemühen sich, ich wache und sie wachen, ich, das Paradies zu ererben, und sie, die Grube des Verderbens (s. Ps. 16, 10). [Fol. 29 b.] Rabbi Pedath im Namen des Rabbi Jakob bar Idi sagt: Rabbi Eleasar pflegte zu den drei täglichen Gebeten noch hinzuzufügen: Möge es dein Wille sein. Ewiger, mein Gott und Gott meiner Väter, dass unser Hass sich nicht erhebe gegen den Nächsten (eig. gegen das Herz des Menschen) und nicht des Nächsten Hass gegen uns (gegen unser Herz), nicht unser](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30095827_0028.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)