Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche.
- Date:
- 1880
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Credit: Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche. Source: Wellcome Collection.
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![rein. Endlich: «Sondern ein Fremder geniesst es,» bezieht sich auf den Gemaristen. Kabbi Abba bar Kahana erhob sich und küsste den Vortragenden am Haupte mit den Worten: Ich war so glücklich, dich stehend vortragen zu hören, möge mir auch das Glück beschieden sein, dich sitzend vortragen zu hören. Tractat Nidda.*) (Von der weiblichen Reinigung.) Abschnitt II, 7. [Fol. 6 b.] Kabbi Chanina wohnte in Sepphoris, wo zwei Thatsachen zweimal ihm zur Entscheidung vorgelegt und von ihm auch entschieden wurden. Daselbst befanden sich auch Rabbi Jochanan und Rabbi Simeon ben Levi, welche aber nicht von ihm mit dazu gezogen worden waren. Dieselben sagten: Rabbi Jochanan ist ein Greis mit eisernen Werkzeugen (d. h. er be- sitzt grossen Scharfsinn). Einmal aber zog er sie doch mit zu Rathe, da sprachen sie: Wie kommt es, dass er uns heute hören will? Er antwortete: Wahrlich, alle die Fälle, die ich früher entschieden, waren mir von Seiten meines Lehrers bekannt, da- gegen der letzte Fall ist mir nur zwei Mal vorgekommen, des- halb habe ich euch mit herzugezogen. Abschnitt III, 3. [Fol. 8a.] Abba Saul sagt: Der Mensch wird aus dem Nebel gebildet, welcher Glieder (Wurzeln) nach allen Seiten hin entsendet. Es ist gelehrt worden: Die beiden Augen sehen *) Dieser Tractat hat zehn Abschnitte und handelt von den ßeini■ gungen, welche das Weib zu beobachten hat.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30095827_0308.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)