Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche.
- Date:
- 1880
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Credit: Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche. Source: Wellcome Collection.
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![Eabbi Janai und Kabbi Jonathan lustwandelten in einem Walde und sahen einen Mann, welcher sie mit den Worten grüsste: Ich wünsche euch grossen Frieden! Sie sprachen: Wir haben nicht einmal den Schein der Geselligkeit zum Bösen mit diesem Menschen d. h. es ist eine Anmassung von ihm, uns so zu grüssen, als ob wir seines Gleichen wären. Resch Lakisch war so mit der Gotteslehre beschäftigt, dass er am Sabbath die vorgeschriebene Grenze überschritt, ohne es zu merken und es bestätigte sich Prov. 5, 19 an ihm. Rabbi Judan bar Rabbi Ismael war so mit dem Gesetze beschäftigt, dass ihm sein Rock vom Leibe fiel. Da kam eine Schlange und bewachte ihn. Als ihn seine Schüler darauf auf- merksam machten, sprach er: Diese Schlange bewacht den Rock, damit ihm nichts Böses geschieht. [Pol. 34 a.] Von Rabhi Chanina ben Dosa wird erzählt, dass er einmal zum Gebet stand, da kam eine buntgefleckte Schlange (Chabarbar) und stach ihn, er aber unterbrach sein Gebet nicht, zuletzt fand man dieselbe todt an der Oelfnung ihres Loches. Da sprachen seine Schüler: Wehe dem Menschen, den eine bunt- gefleckte Schlange beisst, und wehe der buntgefleckten Schlange, welche den Rabbi Chanina ben Dosa beisst! — (Wie hat man sich gegen den Biss einer solchen buntgefleckten Schlange zu verhalten? Kommt der Gebissene eher an ein Wasser, so stirbt die Schlange, kommt aber umgekehrt diese eher an ein Wasser, so stirbt der Mensch.) Hast du, Rabbi, es denn nicht gefühlt? fragten ihn seine Schüler. Es komme über mich etwas Anderes, als was mein Herz im Gebet gedacht, wenn ich den Biss gemerkt habe! Nach Rabbi Jizehak bar Eleaser schuf Gott eine Quelle unter seinem Fussballen, um zu erfüllen, was Ps, 145, 19 ge- schrieben steht. V, 2. [Fol. 34 b.] Sowie die Auferstehung der Todten Leben in die Welt bringt, so auch das Herabkommen des Regens, was Rabbi Chija bar Abba aus Hosea 6, 2 beweist.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30095827_0034.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)