Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche.
- Date:
- 1880
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Credit: Der Jerusalemische Talmud : in seinen haggadischen Bestandtheilen / zum ersten Male in's Deutsche übertragen von A. Wünsche. Source: Wellcome Collection.
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![unserem Ebenbild u. 3. w. ? worauf er ihnen entgegnete; Es heisst darauf V. 27 nicht: Die Götter schufen den Menschen nach ihrem Ebenbilde, sondern: Gott schuf den Menschen nach seinem Ebenbilde. Nun nahmen seine Schüler das Wort und sprachen: Diese hast du mit einem Röhrchen abgewiesen, was für eine Ant- wort gibst du uns ? Früher, sprach er, wurde Adam aus Staub erschaffen und Eva von Adam, nachher aber wurden sie in un- serem Ebenbilde und nach unserer Aehnlichkeit erschaffen d. h. der Mann kann nicht ohne das Weib und das Weib nicht ohne den Mann Menschen hervorbringen und beide nicht ohne ^die Schechina (ohne göttlichen Beistand). [Fol. 56a.] Die Irrenden richteten dann folgende Frage an ihn: Es heisst Josua 22, 22: Gott der Herr, der Ewige weiss es ? worauf er ihnen antwortete: Es heisst nicht: sie wissen es. Diese hast du mit einem Röhrchen abgewiesen, spra- eben seine Schüler zu ihm, was für eine Antwort gibst du uns ? Alle drei Namen, sprach er, sind Attribute eines Wesens, wie die Leute sagen: Basileus, Augustus, Cäsar. [Fol. 56a.] Ferner fragten ihn die Irrenden: Einmal heisst es Ps. 50, 1: Gott der Herr, der Ewige, hat gerufen, worauf er ihnen antwortete: Es heisst nicht: sie haben gerufen. Da kamen seine Schüler und sprachen zu ihm: Diese hast du mit einem Röhrchen abgewiesen, was für eine Antwort gibst du uns ? Alle drei Namen sind Attribute eines Wesens, sowie die Leute sagen: Meister, Baumeister, Architect. [Fol. 56a.] Dann fragten ihn die Irrenden wieder: Es heisst Josua 24, 1: Gott ist heilig, worauf er antwortete: Es heisst nicht: sie sind, sondern er ist es. Die Schüler sprachen; Diese hast du mit einem Röhrchen abgefertigt, was für eine Antwort gibst du uns? Er sprach: Der Sinn ist: Er ist heilig in allen Arten der Heiligkeit (er ist der Heiligste). [Fol. 56a.) Die Irrenden fragten ihn abermals: Es heisst Deut. 4, 7: Wo gibt es ein grosses Yolk, dem Gott so nahe ist? worauf er antwortete: Es heisst darauf: wie der Ewige, unser Gott, so oft wir ihn anrufen, nicht: so oft sie ihn anrufen. Da sprachen seine Schüler zu ihm: Diese hast du mit einem](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30095827_0043.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)