Leitfaden bei der mikroskopischen Untersuchung thierischer Gewebe / von Sigmund Exner.

  • Sigmund Exner
Date:
1878
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Credit: Leitfaden bei der mikroskopischen Untersuchung thierischer Gewebe / von Sigmund Exner. Source: Wellcome Collection.

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    bar, man kann dann den Frosch in einen nahezu bewegungslosen Zu- stand durch Alkohol-Vergiftung versetzen. Zu dem Zwecke bringt man ihn in ein Gefäss, dessen Boden ca. 2 cm hoch mit einer Mischung von I Theil Alkohol und 6 Theilen Wasser bedeckt ist. Der Frosch re- sorbirt durch die Haut so viel der Flüssigkeit, dass er nach crc. einer Stunde in den passenden Zustand gekommen ist. Zur Untersuchung des Kreislaufes am Säugethier ist ein etwas com- plicirterer Apparat von Stricker angegeben worden, der im Original nachzusehen ist. *) Knorpel. Ein Stück Knorpel von einem Kalbsfuss oder die knorpeligen Theile jedes jungen Knochens können zur Untersuchung dienen. Es handelt sich darum, möglichst feine Schnitte anzufertigen. Man kann Knorpel, wenn man das Rasirmesser schonen will, auch mit dem Scalpell schneiden. Um feine Schnitte anzufertigen, giebt es im Allgemeinen zwei Methoden. Nachdem man sich mit einem raschen Zug durch das Präparat eine reine, d. i. vollkommen ebene Schnittfläche angefertigt hat, kann man entweder die Messerklinge flach auf diese Schnittfläche legen und rasch, ohne niederzuhalten, über dieselbe wegfahren. Gelegentlich nimmt es dann eine dünne Schicht des Präparates mit fort; oder man kann das Messer be- dächtig ansetzen, und unter fortwährender Beobachtung der Schneide mit grosser Langsamkeit und Behutsamkeit schneiden. So oft man gewahr wird, dass die Klinge sich hebt, muss man niederhalten, und so oft sie sich senkt, muss man dieselbe heben. Bei der ersten Schnittweise hat man das Messer ganz lose in der Hand, bei der zweiten muss man es fest halten. Die erste Methode ist die bequemere, aber die unsicherere, wenn es sich darum handelt, nicht Material zu verschwenden ; man be- kommt in kurzer Zeit sehr viele Schnitte, von denen die meisten zu dick sind, so dass man sie gar nicht brauchen kann, von denen aber andere so dünn sind, wie man sie nach der zweiten Methode nicht bekommen hätte. Diese liefert nach einiger Uebung sichere Schnitte, und ist deshalb da, wo es sich z. B. um die Zerlegung eines Orga- nes in eine regelrechte Reihe von Schnitten handelt, allein zu em- *) Wiener Medic. Jahrbücher 1871, S. 123.