Experimente und Studien über Gehirndruck / von F. Pagenstecher.
- Pagenstecher F.
- Date:
- 1871
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Credit: Experimente und Studien über Gehirndruck / von F. Pagenstecher. Source: Wellcome Collection.
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![‘■j . . . “ v> • Die Symptome eines solchen gesteigerten Gehirndrucks sind zurückzuftihren auf Compression der Gefässe. Denn wird ein Druck, der nur kurze Zeit dauerte, aber die gefährlichsten Symptome her- vorrief, sistirt, so restituirt sich die Gehirnthätigkeit so rasch wieder, dass die Nervensubstanz selbst nicht beeinträchtigt sein kann. Ferner zeigt das Experiment, dass ein Druck, der das Leben vernichten soll, ca. ]80mm- Quecksilber betragen und damit dem Blutdruck in der Carotis vollständig die Wage halten muss. Dass trotz des Fortbestehens beträchtlicher Verschiebungen der Hirntheile alle Symptome verschwinden können, lehrt ein Blick auf Taf. I. Fig. 1 des Versuches I. Gruppe. 1. Der Beginn der Drucksymptome, durch Schmerzensäusserungen, wird von Leyden mit 50mm- Quecksilber festgesetzt, wahrscheinlich mit zu hoher Zahl, weil in der Morphiumnarkose operirt wurde. So beweisen denn auch unsere Versuche, dass eine nicht unbe- trächtliche Menge fremder Masse in den Schädelraum eingebracht werden kann, ohne die Symptome des Druckes hervorzurufen. Es betrug diese Menge im Mittel (vergl. Tabelle I) 2,9%, im Maximum G,5°/0 des Schädelinhalts. Einen directen Vergleich dieser Werthe mit den Leyden'sehen Druckhöhen herzustellen sind wir nicht im Stande. Wenn wir auch überall einen starken Anfangs- druck anwenden mussten, so fehlt uns ein Maassstab für die statt- gehabten Ausgleichungen. Im Allgemeinen werden die Druck- symptome proportional sein dem Verliültniss der eingebrachten Masse zum Schädelinhalt, doch werden hierbei mancherlei Umstände modi- ficirend einwirken können. Der höchst merkwürdige Fall, IX. Gruppe. 13 und 14, in welchem bei Ilydrocephalus und ohne Zweifel w'egen desselben, eine zwei- malige. Injection fast ohne Symptome ertragen wurde, welche in allen anderen Fällen (mit Ausnahme von Fall II. Gruppe. G) tödtlick war, gibt uns dafür einen sehr brauchbaren Wink. Es wird in allen Fällen von der Menge der leicht zu verdrängenden und rasch resorptionsfähigen Cerebrospinalflüssigkeit der Grad der Symptome sowohl für den Augenblick als für die Folge abhängen. Ob der Fall II. Gruppe. 6, welcher ebenfalls als Ausnahme dasteht, in ähn- l](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2173060x_0042.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)