Pestschriften aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des "Schwarzen Todes" 1348.

  • Karl Sudhoff
Date:
[1911]
Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Pestschriften aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des "Schwarzen Todes" 1348. Source: Wellcome Collection.

Provider: This material has been provided by The University of Glasgow Library. The original may be consulted at The University of Glasgow Library.

    4/58 (page 36)
    Pestschriften aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des „schwarzen Todes“ 1348. Aus Niederdeutschland, Frankreich und England. In schöner Kursivhandschrift aus der Mitte des 14. Jahrhunderts sind an das Ende des Codex 194 in Quarto der Erfurter Amploniana eine Reihe von Pestschriften auf 6 Pergamentblättern (Bl. 65—70) zusammengeschrieben. Die Reihe beginnt mit dem Pariser Pesttraktat von 1349, „Viszs ejfectibus“ (Bl. 65—67). Es folgen drei kleine Stücke, die uns sofort beschäftigen werden. An fünfter Stelle steht die „Praeservatio et cura apostematum antro- sorum (Anthrax-artigen) pestilentialium“ des Johann v. Tornamira in Montpellier (Bl. 68v, S. 2 bis Bl. 69v, Sp. 1), an sechster endlich der Pesttraktat des Johannes Jacobi, der als Traktat des „Camintus“ (s. oben Bd. IV, S. 390) so oft gedruckt ist. Nr. 1 liegt einstweilen außerhalb unseres Arbeitsgebietes. Betrachten wir zunächst Nr. 2—4 und daran anschließend Nr. 5 und 6. 21. Pestratschläge eines Freisinger Bischoffs, Johannes Hake [Griese] von Westerholt (1340—1349), anderwärts Johann von Göttingen. Es ist eine überaus knappe Zusammenstellung der allgemein gangbaren Pestregeln, offenbar für ärztlichen Gebrauch. Darum sind eine größere Anzahl präservativer Rezepte zu Anfang ausführlich gegeben und auch weiterhin und am Ende, während die anderen verhütenden Gesichtspunkte nur angedeutet sind, gerade für einen Arzt zur Orientierung genügend, dem Bekanntes und Geläufiges nur in das Gedächtnis gerufen werden soll. Die Aderlaßvorschriff^n Von Karl Sudhoff. III