Pestschriften aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des "Schwarzen Todes" 1348.
- Karl Sudhoff
- Date:
- [1911]
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Credit: Pestschriften aus den ersten 150 Jahren nach der Epidemie des "Schwarzen Todes" 1348. Source: Wellcome Collection.
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![et fiant suffumigaciones et thimiamata omni mane. Recipe muscatorum electorum (?), mirrae electae, sulfuris, thuris al<bi> ana 51, zingiberis *al<bi> 5 ij, caulis rubri ad pondus omnium 10 et fiat pulvis subtilis. Si est constipatus, addatur modicum Reubar(bari) alterni (?) et tune supponatur emplastrum, quia de scorde (?), spargendo super ipsum emplastrum subtilem pulverem mirtae. Recipe plantaginis majoris, pertesii (?) mellisß) partem j, 15 tringantur (?) conquassando in olla terrea, apposita farina siliginis, et fiat in modum. pulmenti et stet sic per iij dies naturales, post iterum apponatur de farina siliginis incorporando in frigido ut prius et fiat per modum emplastri et imponat bis in die trancancis (?). 20 Recipe violar 5 j> spicefur [?] 3 j, zingiberis 5 ij> gariofil. 3 j, cartamini minoris, se<(minuirf> fenic. mundati ana 3 T anisi [344r] Maratri(?), petrose<(linf>, anthos, majoranae ana 3 ß> lati- neli (?), carici, cinamomi electi ana 3 ij> liquir. 3 üj et fiat pulvis, zuccari quantum sufficit. Si laxare volueris, tune etiam (?) Senae 25 ad pondus omnium de vespere, cum non cenat. Der Text ist offenbar in recht schlechter Verfassung; auch ist der Wert der Rezepte und der übrigen Anweisungen nicht erheblich. Man sieht aus dem Ganzen nur, daß von Johanns von Göttingen schriftstellerischer und praktischer Beschäftigung mit der Pest Kunde weithin getragen war. Etwas Authentisches seiner Feder scheint mir der Breslauer therapeutische Pestsplitter nicht zu überliefern. 22. Pestregeln des Magister Bartholomäus von Brügge. Sie stehen an letzter Stelle in der Mitte der 1. Spalte der Rückseite des Blattes 68 im Cod. in 40 Nr. 194 der Amploniana und sind von imponierender Kürze. Gut beobachtet ist die bisher noch nicht von uns angetrofifene große Infektiosität der Sterbenden:1) „maxime dum sunt prope mortem vel quando agonizantT Auch die Gefährlichkeit des Mondscheines ist keine häufige Behauptung und die Anweisung, die Handteller mit Essig zu reiben, um ihren Duft einzuatmen, begegnet hier zuerst, während andere Essig- waschungen und der Genuß angesäuerter Speisen eine weit ver- breitete Verordnung sind, aus rein theoretischen medizinischen Lehren der Antike erflossen. Der Verfasser Bartholomäus de Brugis ist kein seltener Gast in mittelalterlichen Handschriften. So bringt 9 Vgl. Sticker, Die Pest, Gießen 1909 und 1910, I, S. 44 und 414 fr.; II, 220 usw.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2492121x_0009.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)