Zusätze zur Lehre vom Baue und den Verrichtungen der Geschlechtsorgane / von Ernst Heinrich Weber.
- Ernst Heinrich Weber
- Date:
- 1846
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Credit: Zusätze zur Lehre vom Baue und den Verrichtungen der Geschlechtsorgane / von Ernst Heinrich Weber. Source: Wellcome Collection.
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![RESULTATE. A. Das aufgefundene Rudiment des Uterus bei dem Manne und bei männlichen Säugethieren betreffend. \) Bei den bis jetzt von mir untersuchten männlichen Säugethieren, na- menthch beim Biber, Kaninchen, Pferde, Schweine, Hunde und Katze, giebt es ein unpaares, in der Mittellinie zwischen dem Ende der Harnblase und dem Mastdarme liegendes hohles Organ, welches das Rudiment des Uterus ist und von mir Uterus masculinus genannt wird. . 2) Bei dem Menschen hat es die Gestalt einer länglichen Blase,-die in der hintei'n Wand der Prostata eingeschlossen ist, und den Colliculus seminalis bilden hilft (Taf I. Fig. '1. und 2. u). 3) Bei den neugeborenen männlichen und weiblichen Kaninchen (Taf. V. Fig. 2. und 3.) lässt sich das Geschlecht an den äusseren Geschlechtstheilen [P und Gl.) nicht mit Sicherheil unterscheiden, und auch die inneren sind sich so ähnlich, dass die Unterscheidung Aufmerksamkeit erfordert. Beide Ge- schlechter haben einen Sinus urogenitalis, beide einen Theil [u], der dem Grunde der Scheide und dem Körper des Uterus entspricht, in welchen sich beim weiblichen Geschlechte die Hörnei- des Uterus, bei dem männlichen die Vasa cleferentia dd einmünden, die den Hörnern sehr ähnlich sind. Die Theile, welche der Scheide, dem Körper des Uterus und dessen Hörnern entsprechen, finden sich auch bei dem erwachsenen Kaninchen (Taf. V. Fig. 1. u und DD). Das Rudiment des Uterus'zieht sich, wenn es bei erwachsenen Kaninchen me- chanisch oder elektrisch gereizt wird, auf eine sichtbare Weise zusammen. 4) Bei dem männlichen erwachsenen ßiber (Taf. VI.), und beim Schweine (Taf. IV. Fig. 5. mm) ist der Utems masculinus, wie bei dem weiblichen Biber imd Schweine, ein Uterus bicornis und liegt auch an derselben Stelle zwischen den) Mastdarme und der Harnblase in einer Falte der Bauchhaut, wie dieser. ö) Bei dem Hunde (Taf VIII. Fig. 1. u) scheint das Ostium uterinum \Qi- wachsen zu sein, und also die Höhle des Uterus keinen Ausbaue; zu haben, und eben so verhält sichs bei dem Kater. Bei dem Pferde (Taf III. Fig. I. uUuu) imd bei dem Menschen ist das Ostium utejinum desselben nui ausnahmsweise verwachsen, gewöhnlich aber öffnet sich der Uterus masculinus des Hengstes (Taf. IV. Fig. 1. m) am Colliculus seminalis durch eine einzige Oefinung in die Urethra. Bei tiem üiber und bei dem Kaninchen endlich ist das Ostium uterinum des männlichen Utcru.s niemals verwachsen, und bei dem letzleren ergiessen die Vasa dcferentia den männlichen Saamen in den Uterus masculimis nahe i'iber dem Ostium nterinum. 8*](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22273980_0061.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)