Zusätze zur Lehre vom Baue und den Verrichtungen der Geschlechtsorgane / von Ernst Heinrich Weber.
- Ernst Heinrich Weber
- Date:
- 1846
Licence: Public Domain Mark
Credit: Zusätze zur Lehre vom Baue und den Verrichtungen der Geschlechtsorgane / von Ernst Heinrich Weber. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by The Royal College of Surgeons of England. The original may be consulted at The Royal College of Surgeons of England.
62/112 (page 60)
![6) Bei Embryonen männlichen Geschlechts ist, wie Rathkc beim Schaafe und Sckweine entdeckt hat, der männliche Uterus dem weiblichen in einer ge- wissen Periode der Bildung so ähnlich, dass man beide kaum von einander unterscheiden kann, z. B. den des männlichen und weiblichen Schaafs (Tal. V. Fig 6. und 7.) und des männlichen und weiblichen Schweins (Taf. V. Fig. 4. und 5.). 7) Aus der von Ackermann beschriebenen Bildung der Geschlechlstheile eines vorherrschend männlichen menschlichen Zwitters (Taf. V. Fig. 8. und 9.) und aus einigen andern Fällen erkennt man, dass das Rudiment des Uterus bei männlichen Zwittern dem weiblichen Uterus sehr ähnlich sein könne, z. B. (Taf. V. Fig. 9. u), sowie umgekehrt der Uterus eines weiblichen Zwitters gleichfalls dem Rudimente des Uterus bei dem männlichen Geschlechte ähnlich sein kann. B. Dib drüsenartigen Gebilde in der Nähe der Einmündungaatelle der Saamencanäle betreffend. 8) Man hat daselbst 4 drüsenartige Gebilde zu unterscheiden: I) das Drüsenende des Vas deferens, 2) die Saamenblasen, 3) die Prostata, 4) die Cow,per'schen Drüsen. 9) Das Drüsenende des Vas deferens liegt nahe über der Stelle, wo dasselbe in den Ductus ejaculatorius übergeht, und entsteht dadurch, dass es daselbst ringsum von Drüsen umgeben wird, die selbst aus kleineren und noch kleineren Zellen zusammengesetzt sind. Bei dem Pferde (Taf. III. Fig. 2. und 1. DD und Taf. IV. Fig. ']. D, und Fig. 2. und 3.), bei dem Menschen (Taf.II. Fig. 1. bis4.Z)) und bei dem Biber (Taf. VI. DD) ist der Bau dieses Organs dadurch sichtbar gemacht worden, dass die Drüsen desselben mit erstarrender Injectionsmasse erfüllt und in natürlicher Grösse abgebildet wurden, bei dem Kaninchen ist dieses Organ (Taf. V. Fig. 1. DD) dargestellt, wie es sich ausnimmt, wenn die Drüsen desselben nicht erfüllt sind. Es sondert einen Saft ab zur Verdün- nung des Saamens und zur Vergrössernng seines Volumens. In ihm wird vielleicht auch zu anderer Zeit Saame resorbirt. 10) Die Saamenblasen hängen beim Menschen und beim Pferde mit dem Vas deferens zusammen, und in dem in ihnen eingeschlossenen Safte findet man, wenn das Vas deferens mit Saamenthierchen erfüllt ist, zwar auch Saa- menthicrchen, aber in sehr geringer Menge. Der Saame wird durch einen in dem Drüsenende des Vas deferens und in der Saamenblasc abgesonderten Salt verdünnt. 11) Daher fand ich in einem aus dem Vas deferens des Hengstes genom- menen Tröpfchen Saamen verhältnissmässig viel mehr Saamenthierchen unti weniger andere Materie, in einem aus dem Drüsenende des Vas deferens des- selben Thiers genommenen Tröpfchen, verhältnissmässig weniger Saamen- thierchen und mehr andere Materie, und endlich in einem aus der Saamenblasc](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22273980_0062.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)