Die Augenheilkunde des Ibn Sina / aus dem Arabischen übersetzt und erläutert von J. Hirschberg und J. Lippert.
- Avicenna, 980-1037.
- Date:
- 1902
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Credit: Die Augenheilkunde des Ibn Sina / aus dem Arabischen übersetzt und erläutert von J. Hirschberg und J. Lippert. Source: Wellcome Collection.
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![qaiäüri. K. III, m, in, c.24. (hagar al qaisür, Bimsteiu. A. M. 189.) za'farän, xQÖxog, Crocus sativus, Safran. (A. M. 212, D. 139.) Das iivabische Wort ist in die moder- nen europäischen Sprachen ein- gedrungen. zäg, us).avir]oioc, atramcntum, Beize, Vitriol. K. II, n, c. 4S: „Es sind lösliche Substanzen, jedoch ge- mischt mit unlöslichen Steinen; eigentlich sind es geronnene Lö- sungen1: qulqutar ist gelb, qalqa- dis ist weiss, qalqant ist grün, suri (sory) ist roth. (ialen hat schon beobachtet, dass das rothe Vitriol aus qulqutar erzeugt wird. Leider sind die griechischen Begriffe, von denen wir ausgehen müssen, auch nicht ganz klar, wenigstens in che- mischer Hinsicht. Vgl. Gesch. d. Augenheilk. im Alterth., S. 224. Allerdings bedeutet ^(<Ax«j'^oc (blau) den Kupfer - Vitrol, d. h. schwefelsaures Kupfer-Oxyd; doch war er, nach seiner Entstehungs- Art, stets mit Eisen-Vitriol ver- mischt. Das wichtigste Kupfer- Erz der Alten war ^«Axir//?, das verwittert -/alxlug hiess und ein Kupfer-Eisen-Vitriol darstellte. So- mit bestand zwischen %6tlxotv&og und ynh/.inQ nur ein gradweiser Unterschied, indem ersteres mehr Kupfer enthielt. Deshalb können wir uns nicht wundern, dass Galen (XII, 238) berichtet, wie von einem Stück Chalkanth nach 30 Jahi-en die äusseren Schichten in Chalkitis übergegangen seien. Ebenso be- richtet derselbe (XD, 229), dass Sory in Chalkitis und dieses in Misy übergehe, wenn man die Sub- stanzen lange aufbewahrt. Da- nach wären auch Sory und Misy Kupfer - Eisen - Vitriole, wiewohl Diosk. (V, c. 18) behauptet, dass nt')ov der ixelavxrjqia nur ähnlich sei. — Das ägyptische Wort se-ur heisst grosses Salz; es soll Blei- Vitriol bedeutet haben. Auch (.Uav ist für die Griechen ein Fremdwort (§eviwv) gewesen. — In der Augen- heilkunde unsres Ibn Sina wird suri weiter nicht erwähnt, wohl aber: 1. qalqant, 2. qalqadis, 3. qulqutar. qalqant ist offenbar %u),xct>'frog, ob- wohl Ibn Sina ihm die grüne Farbe, statt der blauen zuertheilt.'- Eisen-Vitriol ist grün! K. II, n, c. 170 handelt vom qalqant und schreibt ihm genau dieselben Wir- kungen zu, welche Diosk. V, c. 114 dem Chalkanthos nachrühmt. — qalqadis ist weiss und dürfte also wohl Zink-Vitriol bedeuten. Aber das arabische Wort scheint doch mit dem griechischen /«Axtrtc zu- sammen zu hängen. Auch das Wort qulqutar mag von /ctlxtug oder^riA- y.avttog abhängen, dürfte aber doch Eisen-Vitriol bedeuten, obwohl Ibn Sina ihm die gelbe statt der grünen Farbe zuertheilt. Gelegentlich ist bei den Arabern von verbrann- tem qulqutar die Rede. Der Name Kolkothar ist bis auf unsre Tage gekommen und bedeutet (wohl seit Basilius, d. h. seit dem Ende des 16. Jahrb.) das rothe Eisen-Oxyd, welches bei der Bereitung der Schwefelsäure aus Eisen-Vitriol in der Retorte zurückbleibt, das so- genannte Caput mortuum. Den Namen vitriolum scheinen die Al- chymisten des Mittelalters wegen der Aehnlichkeit des Aussehens er- funden zu haben. A. M. S. 214 kennt viele Arten des zäg; das beste ist ihm das ägyptische, das Zink-Vitriol, zarnlh, uQaevtxöv Theophr., Arsen. Das Wort ist semitisch. (L. 55.) züffi, Ysop. Nach D. 572 gleich Nepeta tuberosa, während veraconog des Diosk., Hyssopus offic. Li. gleich h'isl der arab.-pers. Autoren, aber nicht gleich dem Ysop (ezob) der Bibel. (D. 580.) Jedenfalls scheint das griechische Wort semi- tischen Ursprungs zu sein. (L. 38.) zarärih (oder sarärih), xavfrotQideg Galen (XII, 363 u. a. a. 0.), Span. Fliegen. (A. M. 207.) 1 Diosk. V, c. 114 bezeichet xulxarfrog als vyobi> aenqyög. ■ Die Araber sind aber überhaupt etwas gleichgültig in der Unter- scheidung zwischen grün und blau.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24748390_0193.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)