Die Augenheilkunde des Ibn Sina / aus dem Arabischen übersetzt und erläutert von J. Hirschberg und J. Lippert.
- Avicenna, 980-1037.
- Date:
- 1902
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Credit: Die Augenheilkunde des Ibn Sina / aus dem Arabischen übersetzt und erläutert von J. Hirschberg und J. Lippert. Source: Wellcome Collection.
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![Baumwolle zu umwickeln, welche iu das Heilmittel getaucht worden, — sei es nun ein flüssiges oder ein pulverförmiges, — und so einzuführen. Das eingeführte Heilmittel muss mittelst eines Tuches festgehalten und (danach) Ruhe beobachtet werden. Zu den erprobten Collyrien gehört das folgende: Nimm rothen Arsen, Lederbeize (eisenhaltigen Kupfer-Vitriol), spanische Fliegen, Kalk, Ammon'sches Steinsalz zu gleichen Theilen; mische dies gut zusammen, verreibe es mit Knaben-Harn, trockne es und wende es trocken an. Zuweilen ist es aber nützlich, im Anfang der Krankheit und vor dem Aufbruch Lederbeize aufzulegen und Ammon'sches Harz und Läusekraut3 und ebenso die ranzige Nuss4 und alles, was wenig5 auflösende Kraft besitzt. Wenn man Blätter der Garten-Raute0 mit Aschen-Lauge verreibt und über den Thränen-Abscess legt, bevor er zum Knochen vordringt, und auch danach; so bewirkt das Fleisch-Ansatz und verbessert das Fleisch. Aber (dies Mittel) beisst im Anfang, später jedoch nicht mehr. Und wenn dann Fistel entsteht, merk' dir die Grundregel für dieselbe: erst reinigen, dann verheilen. Zu den reinigenden Mitteln gehört das folgende: Nimm von der Haut des Rohrs, welche innen sitzt, namentlich nahe der Wurzel, wo sie eine gewisse Dicke erreicht; tauche sie in Honig und lege sie auf die Fistel: das reinigt dieselbe. Dann wasche die Stelle mit einem Schwamm, der in Honigwasser getaucht ist. Mitunter wendet man danach das Häutchen des Rohrs trocken an, allein, ohne andre trocknende Mittel, und das genügt. Zu den für Thränenfistel erprobten Mitteln7 gehört auch das Collyr aus 8 Archigenes bei Galen, von den örtl. Heilm., V, 2: viacpLöa riiyQiav xai 'A(inwi>iaxbv &vfjiaj.ta . . . äg tmlrjt'iov inL&eg. 4 Dioscurides, Ileilmittellchre, T, c. 188: täv de ■nat.ntxbv xaqvav ta i'i'TOg . . . xai aifiXamag . . . sm&evTU wiai. 5 Arab. wenig, lat. fortis. 6 Paul. III, c. 22, §12: ILi\yavov ijfjieQOV äfia nQuroaxäxTCi) Xbiov- fisvov xai fyöfievov xai tmuüefievov navv xalCog a»aaxeva& rovg abfikmnas xai &Xqi zov oaieov x&tbktw, mx a$«g ö&icvov, wttbqov öl ovx hl. Also ziemlich genau übereinstimmend. 7 Paul. HU, c. 22, § 12: xalöig ovv noiei xai yhtvxiov xai xqöxog ä/ia Xvli ntnÖtxJöog tnmWpi'«, avvsx&g <5e aM&wuv zQ'h Also ziemlich ebenso. Magdixiag, TtSQÖlxiov, sonst il^lvt] (Thoophr., Gesch. d. lJfl., I,](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b24748390_0083.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)