Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker.
- Kölliker, Albert, 1817-1905.
- Date:
- 1852
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Credit: Handbuch der Gewebelehre des Menschen : für Aerzte und Studirende / von A. Kölliker. Source: Wellcome Collection.
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![sich in ein reiches und dichtes Geflecht auf, aus dem theils viele Fäden für den genannten Muskel und die Hornhaut^ theils die eigentlichen Iris- nerven hervorgehen. Die letztern verlaufen mit den Blutgefässen unter zahlreichen Theilungen und namentlich im Aniiulus minor gelegenen Ana- stomosenbildungen bis zum Pupillarrande, wo sie in noch unbekannter Weise enden. Die Elemente aller dieser Nerven sind in den Stämmen mittelfeine und feine von 0,002 — 0,004', und betragen in der Iris nur noch 0,001 —0,002'. Ganglienzellen sah ich nirgends an denselben, auch im Ciliarmuskel nicht, wo sie Bochdalek beschreibt. Einige Autoren, und so neulich auch Bochdalek, glauben auch in der Cho- rioidea einzelne Nerven gesehen zu haben, was ich nach meinen bisherigen Erfah- rungen nicht unterstützen kann. — In der neuesten Zeit beschreibt Rainey (Philos. Magaz. Mai 1851, pg. 420 und Henle's Jahresb. 1851, pg. 43) einen quergestreiften Choroidealmuskel, der die hintere Partie der Chorioidea einnehmen, in ver- schiedenen einander kreuzenden Lagen durch ihre ganze Dicke sich erstrecken und am leichtesten am Auge des Schafes dargestellt werden soll. Ich glaube mit He nie, dass diese Angaben auf einer Täuschung beruhen, wenigstens kann ich an der angegebenen Stelle bei Thieren und beim Menschen nichts von Muskelfasern entdecken. §. m. ]^ er\enhani Retina. Die Nervenhaut ist die innerste der fünf Häute des Augapfels und liegt der Gefässhaut dicht an, erstreckt sich jedoch nicht so weit wie diese, sondern endet schon ander Ora ser rata mit einem wellen- förmigen Rande, Margo undulato-dentatus s. Ora serrata retinae^ der einer- seits mit der Chorioidea^ andrerseits mit der Hyaloidea sehr innig zusam- menhängt. Eine Fortsetzung der Retina auf den Ciliartheil der M. hyaloi- dea^ die von vielen Anatomen angenommen wird, existirt nicht. Die Retina ist eine zarte, frisch fast vollkommen durchsichtige und helle, im Tode weissliche und un- durchsichtige Haut, welche an der i Eintrittsstelle des Sehnerven zum ^ ^ Theil in continuirlichem Zusammen- ? hang mit demselben beginnt, anfangs l die Dicke von 0,1' besitzt, nach ' ^ ^ vorn zu jedoch bald auf 0,06' sich i f ^ verdünnt, bis sie schliesslich nahe %H aii ihrem vorderen Rande nur noch 0,04' beträgt und endlich ganz scharf ausläuft. Trotz dieser verschiedenen Dicke lassen sich doch überall von aussen nach innen folgende Schichten deutlich an ihr unterscheiden : 1) die Fig. 302. Senkrechter Durchschnitt der Retina des Menschen aus dem hintern Theile der Haut. 250 mal vergr. a.Membr. hyaloidea mit anliegenden Kernen, h. Mem- brana Umitans, c. helle Kugeln (Epithel?), d. Opticusausbreitung, e. Lage grauer Ner- vensubstanz, f. innere Körnerlage, g. fein granulirte Schicht, in der die radiären Fasern deutlicher sind als an den andern Stellen, h. äussere Körnerlage, i. innere Abtheilung der Stäbchenschicht mit den Zapfen , k. äussere Abtheilung derselben mit den Aus- läufern der Zapfen und den eigentlichen Stäbchen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b20400962_0618.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)