Über paarige Ausführungsgänge der Geschlechtsorgane bei Insecten : eine morphologische Untersuchung / von J.A. Palmén.
- Palmén, J. A., 1845-1919.
- Date:
- 1884
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Credit: Über paarige Ausführungsgänge der Geschlechtsorgane bei Insecten : eine morphologische Untersuchung / von J.A. Palmén. Source: Wellcome Collection.
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![bestehen aus ganz ähnlicher, verdickter Hypodermis, wie wir am End- abschnitte der Orthoptera fanden; und auch hier lässt sich die Chitin- haut bis zu den Mündungen der beiden Vasa erkennen. Der gemein- schaftliche Ductus ejaculatorius ist also eine Einstülpung des In- tegumentes. Zwei verschiedenartige Drüsen münden in denselben hinein, und die Mündung ist mit zweierlei Chitinhäkchen bewaffnet. Diese wage ich augenblicklich nicht morphologisch zu deuten, ebenso- wenig wie die einigermaassen -ähnlichen Gebilde, welche bei Bomhus u. A. (vergl. Schenck, Thomson u. A.) vorkommen. Hiermit muss ich die männlichen Organe verlassen und will nur noch die weiblichen kurz besprechen. Fig. 90 und 91 brauchen keine weitere Erklärung: sie stellen die Schemata für die Larve und Nymphe der einfacher gebauten Ephe- meriden dar. In Fig. 92 ist die Intersegmentalfalte etwas vertieft, etwa wie bei Falingenia longicauda. Fig. 93 zeigt eine differenzirte Ovivalvula und die beiden bei Hept. (venosa und) elegans beobachteten taschenartigen Gebilde, die bei der Paarung wohl eine Rolle spielen. Bei allen diesen Ephemeriden konnten wir eine gemeinschaftliche Vagina noch nicht annehmen. Bei den Perliden liegt die Sache schon anders. Gerstaecker's Angabe vom Jahre 1874 (S. 248) über Nemoura lateralis scheint mir sehr aufklärend zu sein. Er fand im 7. und 8. Segmente (nicht im 6. und 7., denn seine Fig. 8 zeigt deutlich, dass Gerstaecker ein Segment zu wenig zählt) „einen durch die dünne Körperhaut hindurchschim- mernden, ziemlich umfangreichen Chitinapparat von fast glockenför- migem Umriss (Fig. 9), welcher nach seinem Zusammenhange mit den inneren Fortpflanzungsorganen nur als eine Vagina von auffallender Form und Weite angesehen werden kann. „Er flacht sich gegen den Endrand des siebenten [8.!] Segmentes hin immer mehr ab und öffnet sich vor [muss aber hinter heissen] diesem in Form eines klaffenden Längsschlitzes. Im Grunde dieser eigenthümlichen Chitinkapsel mün- den seitlich^die Oviducte ein, und „neben dem einen derselben eine ziemlich grosse, zartwandige Blase (Fig. 9, v)^ welche mir jedoch nicht den Eindruck eines Receptaculum seminis machte. Imhof (S. 34, Fig. 10, 11) hat ähnliche Gebilde bei Ferla maxima gefunden; er be- zeichnet aber das grosse sackähnliche Gebilde als Receptaculum, und fand es nach der Paarung voll von Spermatozoon. Meine wenigen eigenen Untersuchungen stimmen mit Gerstaecker's Angaben zien^Ucb überein. Ich halte, nach einer Qhloroperla zu ur-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22272525_0100.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)