Volume 1
Die Lehre vom Raumsinn des Auges / von Franz Bruno Hofmann.
- Hofmann, Franz Bruno, 1869-1926.
- Date:
- 1920-1925
Licence: In copyright
Credit: Die Lehre vom Raumsinn des Auges / von Franz Bruno Hofmann. Source: Wellcome Collection.
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![bei Zoth, 16, S. 306), sowie solche von Landolt (578, 579), Stuart (beschrieben bei Maddox, 59 0a, S. 47), Aubert (vgl. Westien, 726) und von Wundt(738; i 5 a, Bd. II, S. 56 4). Von Ruetes Zahlen weichen die von Volkmann an 30 Augen bestimmten Mittelzahlen in manchen Punkten sehr wesentlich ab und zwar durchwegs im Sinne einer größeren Komplikation. Am meisten stimmen beide Reihen noch beim äußeren und inneren Rechten überein, die Abweichung beträgt hier bloß 1 °. Hier könnte man also das RuETEsebe Schema unbedenklich gelten lassen. Beim oberen und unteren Rechten sind die Abweichungen schon sehr viel größer und kaum mehr zu vernachlässigen. Nach Volkmann verläuft die Drehungsachse des Rectus superior in jedem Auge schräg von vorne innen unten nach hinten außen oben und bildet mit der Horizontal¬ ebene einen Winkel von 17°5', mit der Sagittalebene einen Winkel von 29°55', mit der Frontalebene einen Winkel von 23° 47'. Die Drehungs¬ achse des Rectus inferior verläuft schräg von vorn innen oben nach hinten außen unten und bildet mit der Horizontalebene den Winkel von 18°34', mit der Sagittalebene einen Winkel von 31°53', mit der Frontalebene einen Winkel von 24°. Das bedeutet, daß die adduzierende und rollende Wirkung der beiden Muskeln sich stärker äußert, als nach dem RuETESchen Schema zu erwarten wäre, und daß die beiden Muskeln keine Antagonisten sind, sondern bei gleichzeitiger Kontraktion und symmetrischen Widerständen eine adduzierende Wirkung entfalten müßten. Die Drehungsachse des Obli- quus superior verläuft nach Volkmann von vorne außen oben nach hinten innen unten. Sie bildet mit der Horizontalebene einen Winkel von 10°45', mit der Sagittalebene einen Winkel von 46° 14', mit der Frontalebene einen Winkel von 43° 18'. Die Drehungsachse des Obliquus inferior geht von vorn außen oben nach hinten innen unten und bildet mit der Horizontal¬ ebene einen Winkel von 6° 14', mit der Sagittalebene einen Winkel von 39°19', mit der Frontalebene einen Winkel von 39°54'1). Auch nach Volk¬ mann sind demnach die beiden Schiefen keine Antagonisten, sondern sie würden bei gleichzeitiger Kontraktion von der Primärstellung aus im wesent¬ lichen eine Abduktion der Gesichtslinie hervorrufen. ]) Anschaulicher und didaktisch empfehlenswerter ist es, von der Ebene der Zugrichtung, die durch den Längsverlauf des Muskels und den Drehpunkt des Auges gelegt wird, auszugehen. Der obere und untere Rechte verlaufen beide etwas medial von der durch den Augendrehpunkt gelegten Vertikale, daher liegt ihre Zugebene gegen die Vertikale schräg, die des oberen Rechten ist nach oben zu, die des unteren Rechten nach unten zu etwas medialwärts geneigt. Beide konver¬ gieren außerdem nach hinten gegen die Mediane. Der obere und untere Schiele verlaufen ebenfalls etwas medial von der Vertikale durch den Drehpunkt, die Zug¬ ebene des oberen ist daher nach oben, die des unteren nach unten etwas medial- wärts geneigt und beide Zugebenen konvergieren nach vorn gegen die Mediane. Fällt man auf diese Zugebenen die Senkrechte im Drehpunkt, so erhält man die oben angegebenen Drehungsachsen und unter Berücksichtigung des Sinnes der Drehung die in der Tabelle angeführten Halbachsen der Drehung.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b29819830_0001_0299.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)