Handbuch der gewebelehre des menschen.

  • Kölliker, Albert, 1817-1905.
Date:
1893
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Credit: Handbuch der gewebelehre des menschen. Source: Wellcome Collection.

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    die Aesteheu der Muskelnerven (Fig. 346) uiid diejenigen der elekti-ischen Nerven von Torpedo dar, aii welcheii auch die von Key und Retzius zuerst aufge- deckte Thatsache sich nacliweisen lasst, dass an alien Theilungsstellen diiukclraii diger Fasern, lianvier'fiche Einschniiru ngen sich fin den, mogen dioselbcii in zwei oder di-ei oder in acht, zehn und zwanzig Aeste sicli spidten. Eine sehr benierkenswerthe Thatsache nieldet drittens Ranvier, dass namlich bei lorpedo die elektrischen Nerven bei gleicher Dicke viel kurzere Segmente haben als die gewohnlichen Nerven (siehe die obige Tabelle), welche Thatsache er ebenfalls im Sinne seiner oben erwahnten Hypothese verwerthet, indem er annimmt, dass die grossere Zahl der Einscknuningen der elektrischen Nerven eine bessere Ernahriing ihrer Achsencylinder und somit auch bedeutendere Leistungen derselben ermogliche. Zu den auf S. 154 Bd. I geniachten Angabeu iiber das Vorkommen Hanvier'scher Einschniirungen an cerebralen Fasern fiige ich noch folgendes bei: Porter beschreibt an den Nervenfasern des Eiickenmarks Schniirringe (Quai-t. Journ. of micr. sc. 1890 pg. 70), ebenso Capohianco und Germano (Jahi-esbex-. v. Hermann und Scliivalbe 1892 I S. 138). Ferner hat Ramon y Cajal im elekti'ischen Lappen des Zitterrochens bei Versilberuug Einschniirungen von Nervenfasern gefunden, an denen die Markscheide fehlte und der Achsen- cylinder an beiden En den der Einschniirimg emen schwarzen Niederschlag in Gestalt einer Qvierscheibe zeigte (Rivista trimestrial Agosto 1888 pg. 49—57. Taf. VII, Fig. 2 c, 6, 7). Da jedoch solche dunklen Querscheiben auch ohne Unterbrechung des Markes vorkamen (1. c. Fig. 2, b; 8, a), welche Ramon irrthiimhcher Weise fiir Latttermann'sohe Einschnitte halt, so scheint mir auch hier die Angelegenheit noch nicht spruchreif. Viel bedeutungsvoUer als die eben genannten und die friiher erwahnten Angabeu von Le Goff und Tourneux und die von Schiefferdecker (s. Bd. I, S. 154), zu denen noch neue Mitthedungen des letzten Autors (Ge- webelehre 11, S. 190, Fig. 120) dazu kommen, erscheinen die Beobachtungen von Fleclisig (Sachs. Ber. 1889 imd Du JBois' Archiv 1889 S. 537, Taf. X), dem es durch Anwendung von japanesischem Rothholz an Hirnpraparaten des Menschen nachzuweisen gelang, dass und wie die nervoseu Zellenfortsatze der Pyramidenzellen rnit Mark sich unihiUlen. Hierbei zeigte sich, dass bei alien TheUungen dieser Fortsatze und bei jeder Abgabe von Seitenasteu marklose Stellen vorkommen, die den Abbdduugen zu Folge ganz an diejenigen erinnern, welche an gewohnlichen peripheren Fasern sich finden. Eigenthiimlich ist nur, dass Flechsig in der Figurenerklarung von einer durch Sublimat farbbaren Hulle der markhaltigen Fasern spricht, welche doch wohl nicht anders gewesen sein kann, als ein oberfliichlicher TheU des Mai'kes. Im Uebrigen scheint mir auch durch diese letzten Untersuchungen die Frage nach dem Vorkommen von marklosen Stellen an centralen Fasern noch nicht ganz erledigt und mochte ich glauben, dass wenn solche sich fanden, dieselben auch an frischen und an Osmiumfasern zu sehen sein miissten, was niir bis jetzt noch nicht gelang. Die Durchmesser der markhaltigen Nervenfasern schwanken bei einein und demselben Geschopfe innerhalb weiter Grenzen. Ganz abgesehen