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Credit: Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann. Source: Wellcome Collection.
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![erregbar sind; dagegen scheint die Kohlensäure das hemmende System zu erre- gen (L. Traube, Cyon). Bei Säugethieren sind die Verhältnisse schwerer zu übersehen, da man nicht am isolirten Herzen operiren kann. Automatische coordinirte Bewegungen durch Parenchymgan- glien zeigt ferner der Darm in seiner Peristaltik. Auch' hier existirt ein Hemmungsnerv (für den Dünndarm) im Splanchnicus (vgl. p. 127). Beschleunigungsnerven scheinen von den sympa- thischen Plexus des Abdomen zum Darm zu treten (s. unten). Auch für diese Automatie ist der Reiz unbekannt. Luftzutritt vermehrt die Bewegungen, ebenso Entziehung der Blutzufuhr und zwar durch Wassermangel (vgl. p. 127). 2. Ganglien, Plexus und Grenzstrang. Ueber die Wirkung der zahlreichen in diesen Organen befindlichen Ganglien- zellen ist durchaus Nichts ermittelt; Durchschneidungs- und Rei- zungsversuche haben nur den Durchtritt von Fasern ergeben, welche anscheinend vom Cerebrospinalorgan entspringen. Die einzige anscheinend sichere Thatsache, welche einen Reflex in einem Ganglion zu erweisen schien, nämlich die durch das Gangl. sub- maxillare reflectorisch vermittelte Speichelsecretion (p. 86) ist neuerdings angezweifelt worden (Eckhard), weil der Erfolg nur bei electrischer Reizung zuweilen eintrete, und zwar durch Strom- schleifen, welche die Secretionsnerven selbst treffen. Im Halstheil des Sympathicus sind folgende Fasern nach- gewiesen : 1. Vasomotorische Fasern für die entsprechende Kopfhälfte (p. 70); Ursprung im Cerebrospinalorgan (p. 412). 2. Fasern für den Dilatator pupillae; Ursprung im Cerebro- spinalorgan (p. 412). . 3. Secretorische Fasern für die Speicheldrüsen (p. 85) und die Thränendrüse; Ursprung unbekannt. 4. Beschleunigende Fasern für das Herz (v. Bezold). 5. Das unterste Halsganglion leitet (nebst dem obersten Brust- ganglion [G. stellatum], mit dem es häufig vereinigt ist) beschleu- nigende Fasern zum Herzen, und zwar durch den dritten Ast des Ganglion (E. & M. Cyon). — der erste und zweite Ast sind die Wurzeln des N. depressor (p. 71). 6. Zum Cerebrospinalorgan gehende Fasern, welche reflec- torisch das Herzhemmungssystem erregen (p. 69). Am Brusttheil sind nur wenig sichere Versuchsergeb- nisse gewonnen worden. Das oberste Brustganglion (Gangl. Stella-](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21058428_0438.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)