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Credit: Grundriss der Physiologie des Menschen / von L. Hermann. Source: Wellcome Collection.
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![44ö Abschnürung des Embryonalrohrs. Peritoneum), Rumpfmuskel- und -Knochenschicht, Rumpfhaut. Alle diese Schichten sind mit einander verwachsen; nur zwischen Darm- und Rumpfserosa (visceralem und parietalem Peritonealblatt) exi- stirt, bis auf das in der hinteren Medianlinie befindliche Mesen- terium, keine Verwachsung, sondern eine Höhle, die Pleuroperito- nealhöhle, welche aber leer ist, deren Wände also stets sich voll- ständig berühren. Das Rohr besitzt eine vollkommne bilaterale Symmetrie. Die Extremitäten, welche kein Lumen haben, können als massive Auswüchse der äusseren Rohrwandung betrachtet werden. Die embryonale Entstehung dieses Rohrs ist nun im Ganzen folgende: Die Wand entsteht als eine anfangs platte Verdickung der zuerst gebildeten, das ganze Ei umfassenden Keimblase, — der Fruchthof; diese verdickte Stelle spaltet sich nach und nach in die verschiedenen, den Wandschichten entsprechenden Blätter. Das Lumen aber (Darmlumen, s. oben) ist ein Theil des Lumens der Keimblase, welcher sich dadurch von dem Reste absondert, dass der verdickte, zur Embryonalwand werdende Theil der Keimblase von dem Reste („dem peripherischen Theile) derselben in Form eines länglichen Rohres sich abschnürt. Der abgeschnürte Rest der Keimblase heisst dann Nabelblase (bei den Eiern mit Nah- rungsdotter [vgl. oben]: Dottersack) und die durch die fortschrei- tende Abschnürung immer enger werdende und zuletzt sich kanal- förmig ausziehende Communicationsöffnung zwischen dem Lumen des Embryo (Darmlumen) und dem der Nabelblase heisst Nabel- gang oder Ductus vitello-intestinalis s. omphalo-entericus. Die zu- letzt ringförmig werdende Absohnürungsfalte selbst aber ist der Nabel; da die Verdickung und selbst die Schichtspaltung der Keim- blase sich nicht auf das sich abschnürende Stück beschränkt, sondern über die Abschnürungsfalte fort sich eine Strecke weit in den peripheri- schen Theil der Keimblase fortsetzt, so besteht auch die Nabelwand aus mehreren den Embryonalschichten entsprechenden Schichten. Die Schichtbildungen in dem Fruchthof oder der Embryonal- wand, welche zum grössten Theil schon vor dem Beginn der Ab- schnürung erfolgen, werden verschieden angegeben. Es soll hier nur Eine Ansicht (der Hauptsache nach die RBMAK'sche) durchgeführt, die übrigen aber nachträglich berücksichtigt werden. Es bilden sich drei Schichten, sog. Keimblätter, in der flachen, zuerst ovalen, später biscuitförmig werdenden Verdickung der Keimblase. Die äusserste oder oberste, das sensorielle oder Sinnesblatt, ist die](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21058428_0462.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)