Seltene Tumoren in der Mamma ... / vorgelegt von Ludwig Wacker.

  • Wacker, Ludwig.
Date:
1884
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Credit: Seltene Tumoren in der Mamma ... / vorgelegt von Ludwig Wacker. Source: Wellcome Collection.

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    Was die Adenome am meisten von dem normalen Brust¬ drüsengewebe unterscheidet, das ist die mehr gleichmässige Vertheilung der drüsigen Elemente über den ganzen Tumor. Es findet sich nicht die so characteristische Anordnung der Drüsen in einzelnen Lappen, die durch starke Bindegewebsziige von einander getrennt sind. Die von uns untersuchten Tumoren sind durch eine Kapsel von dem umgebenden Mammagewebe getrennt, sie bestehen zum weitaus grössten Theile aus Drüsengewebe und verdienen daher mit Recht den Namen Adenom. Das sie zusammen¬ setzende Drüsengewebe ist neu gebildet, wenn wir auch den Vorgang bei dieser Neubildung an unsern Präparaten nicht direct haben beobachten können. Legen wir einen Schnitt durch die Grenzpartien des Tumors, so sieht man bei schwacher Vergrösserung diesseits der Kapsel Theile des normalen Drüsen¬ gewebes, jenseits Theile des Tumors. In dem vor uns liegen¬ den Präparate erscheinen die Acini und Ausführungsgänge, welche der Mamma angehören, in unmittelbarer Nähe der Kapsel ganz platt zusammergedrückt, klein, atrophisch, dagegen sind die drüsigen Bestandtheile im Tumor relativ weit und von runder Form. Es geht daraus klar hervor, dass der Tumor gewachsen ist und sich auf Kosten des Nachbargewebes aus¬ gedehnt hat. Da nun ferner das Gewebe im Tumor mehr drüsige Bestandtheile hat als normal, mehr als ein gleich grosser Theil der Mamma, aus welcher er entfernt wurde, so muss doch eine Neubildung von Drüsengewebe und nicht allein von Stroma, wie Billroth behauptet, stattgefunden haben. Grosse Aehnlichkeit haben die soeben beschriebenen Tumoren sowohl hinsichtlich ihres Baues als ihrer Grösse mit denjenigen, welche nicht so gar selten in einiger Entfernung von der Mamma, am häufigsten in der Axilla, sich zur Zeit des Pubertätseintrittes oder doch bald darauf theils spontan ohne nachweisbare Ursache, theils angeblich nach irgend einer Verletzung (Druck, Stoss etc.) entwickeln und zuweilen ziem¬ lich schnell wachsen, Neubildungen, welche allgemein als Mamma accessoria seu supernumeraria bezeichnet werden, und deren Entstehung gemeiniglich auf einen verirrten Keim zurück¬ geführt wird. Die von mir untersuchte Mamma supernumeraria, welche von einer 24jährigen Virgo stammt, war deutlich abge¬ kapselt, zeigte denselben Bau wie die Adenome, in denen Acini