Gesammelte Abhandlungen zur Physiologischen Optik / von Arther König ; mit einem Vorwort von Th. W. Engelmann.
- König, Arthur, 1843-1921.
- Date:
- 1903
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Credit: Gesammelte Abhandlungen zur Physiologischen Optik / von Arther König ; mit einem Vorwort von Th. W. Engelmann. Source: Wellcome Collection.
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![dieses Apparates wohl allgemein verbreitet, und ein besonderer Hinweis auf den praktisch und vor Allem theoretisch wichtigen Punkt, dafs ohne Objectivnicol und bei verschiedenen Quarz- dicken von „Farbenblinden (wenigstens sehr annähernd) Gleich- heit der Felder zu erzielen ist, war unnöthig. Für alle Uebrigen aber hätte eine Klarlegung dieser Verhältnisse zu weit geführt, und ich glaubte sie daher auf eine eingehendere Darstellung, in der noch manches Andere zu berücksichtigen sein wird, ver- schieben zu können. Habe ich hierin unrecht gehandelt, so bin ich gern bereit, meinen Fehler einzugestehen. Am Schlüsse dieses Abschnittes meiner Kritik will ich noch erwähnen, dafs es mir gänzlich unverständlich ist, wenn Hr. Hering sagt, dafs die von mir in Bezug auf ..Farbenblinde be- hauptete Möglichkeit einer Herstellung von Gleichheit der beiden Felder in dem Ophthalmo-Leukoskope „die ganze Lehre von der Farbenblindheit auf eine andere Grundlage stellen würde. Aufser mir wird ihm gewifs noch mancher Andere für einen strengen Nachweis der Richtigkeit dieses Ausspruches dankbar sein. 2. Ich komme nunmehr zu dem zweiten Punkte, in dem Hrn. Hering's Beobachtungsresultate nicht mit den meinigen über- einstimmen. Er betrifft die von Hrn. W. Preyer 1 und mir 2 ge- fundene Abhängigkeit der Lage des neutralen Punktes im Spec- trum der Farbenblinden von der Intensität. Hr. Hering hat diese Beobachtungen wiederholt und zwar in der von mir vor- geschlagenen Weise und unter genauer Berücksichtigung even- tueller Fehlerquellen. Er findet eine constante Lage des neu- tralen Punktes, wenigstens eine Unabhängigkeit derselben von der Intensität, Meine Beobachtungen beziehen sich auf drei Personen, diejenigen des Hrn. Preyer nur auf eine Person. Letzterer kommt zu einer viel gröfseren Abhängigkeit des neu- tralen Punktes von der Intensität, als ich sie bei den von mir untersuchten Individuen gefunden habe. Sollten hier sehr grofse individuelle Verschiedenheiten vorhanden sein, so grofse, dafs man bei einzelnen FarbenverwTechslern sogar von einer constanten Lage des neutralen Punktes reden könnte? Ich gestehe, dafs 1 W. Preyer, Pflüg er's Archiv 25, S. 31. 1881. Auch separat erschienen unter dem Titel: „lieber den Farben- und Teniperatursinn mit besonderer Rücksicht auf Farbenblindheit, Bonn 1881. A. König, G-raefe's Archiv 30 (2), S. 155. 1884 und Wie de m. Ann. 22, S. 567. 1884. [S. Nr. V der vorliegenden Sammlung.]](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21286619_0055.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)