Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber.

  • Bieber, M.
Date:
1895
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Credit: Über Gastroenterostomie ... / vorgelegt von M. Bieber. Source: Wellcome Collection.

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    mit sich, denn die Operation wird nicht nur verlängert, sondern •es können auch beim Trennen von Verwachsungen reichliche Blutungen entstehen. Demnach dürfte der Gedanke richtig sein, dass eine Palliativ-Operation, wie sie die Gastroenterostomie beim Carcinoma pylori darstellt, in ihrer Technik so einfach und als operativer Eingriff so leicht sein müsse, dass sie gar keine Anforderungen an den Kräftezustand der Kranken stellen und mit unbedingter Sicherheit einen günstigen Erfolg ver¬ sprechen könne. Auf die Naht der Bauch decken will ich nicht weiter ein- gehen, die einzelnen Chirurgen führen sie verschieden aus. Dass durch dieselbe die Gastroenterostomie missglückt sei, ist mir aus der Litteratur nicht bekannt. Wichtiger erscheint es mir über die N a c h b e h and 1 u n g noch einige Notizen zu bringen. Was die Diät betrifft, so erhalten nach Kocher1), Hock¬ witz2), Zielewicz3) und Zeller4) die Operierten an Nahrung während der ersten 2-4 Tage nichts per os, sondern nur im Clvsma, event. gleich nach der Operation: Kraftbrühe, Eier, Marsala oder, wie in der Billroth’schen Klinik etwa drei- bis vierstündlich circa 200 gr. Milch mit einer Messerspitze volL Pepton versetzt im Klystier. Denn erstens kann die per os ein¬ geführte Nahrung inficieren und zweitens durch Anregung von Contractionen Lockerung der Nähte herbeiführen. Erst nach 4 Tagen wurde Milch. Beeftea per os gereicht und nach circa 8 Tagen zu compacterer Nahrung, wie Beefsteak, gebratenes Huhn etc. übergegangen. Kraske5) dagegen ist nach und nach dazu¬ gekommen, schon sehr frühzeitig Nahrungsaufnahme durch den Mund zu gestatten, teils schon am ersten Tage Wasser, Wein, Milch, Fleischbrühe, am zweiten Tage Eizusatz und am Ende der Woche leicht verdauliche Nahrung in fester Form. Angerer6) 0 Deutsch. Zeitsch. f. Chirurg. Bd. 27. S. 419. 2) Arch. f. klin. Cliir. Bd. 27. 3) Centralbl. f. Chir. 1894. Nr. 48. 4) Württ. med. Correspondenzbl. 1893. b) Bert. klin. Wochenschr. 1894. ß) Arch. f. klin. Chir. Bd. 39. S. 384.