Lehrbuch der pathologischen Anatomie des Menschen und der Thiere / von Adolph Wilhelm Otto.
- Adolph Wilhelm Otto
- Date:
- 1830
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Credit: Lehrbuch der pathologischen Anatomie des Menschen und der Thiere / von Adolph Wilhelm Otto. Source: Wellcome Collection.
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![den überziehenden Theile *) wird die Beinhaut und die Oberfläche des Knochens zuerst zerstört, [Caries ea;lerua]; — häufiger beginnt das üebel im Innern des Knochen [Ca- ries centralü ^], bildet dann zuweilen einen verschlossenen Eiterherd \Ost€oapo$iemci\^— und häufig einen oder meh- rere zur Oberfläche des Knochens strebende Eitergänge [Knochenfisteln]. — Eine eigenthiimliche und sehr Öse Forju des Knochenfrasses ist der sogenannte Wind- dorn oder K n o che n w u r ni5 Spina veutosa ^), Paedar- throcace '') u. &. w. genannt. Das Charakteristische dersel- ben ist ein bösartiges von innen entspringendes Knochenge- schwür, mit sehr bedeutender Aufschwellung des kranken Knochens und oft auch mit einer Neigung zur Absetzung von Kalkerde in der Nähe des Geschwüres, in Gestalt von Spi- tzen oder Dornen. Letzteres ist jedoch nicht immer der Fall, und es bildet der Knochen beim Winddorn nicht sel- ten eine grosse blasenartige ziemlich glatte Auftreibung ohne jene Knochenwucherung. Im Innern der Winddornge- schwulst findet man ein sehr aufgelockertes Knochengewebe mit schwammigem Zellgewebe, Eiterherden und Fisteln, und nicht selten auch Höhlen mit Lymphe und Blut erfüllt. Der Winddorn befällt sowohl harte und dichte als schwam- mige Knochen; —• ergreift er bei Kindern die durch Rha- chitis aufgeschwollenen Gelenkenden der Knochen, die so- genannten doppelten Glieder, so pflegt man ihn vorzugs- weise Paedarthrocace zu nennen. 1) \evg\.'de Plouquet Repertor. Ossis Caries.— Reus.s Repert. Comm. T, XII. S. 236. — Heinze D. de carie ossium. Gryiili. 1751. r~ Fitzgerald D. de car. oss. Mouspel. 1752. — Rauschen D. de c. o. L, B. 1706. in Haller-s Bibl. chir. T. II. S. 422. — Nicolai D. de c. o. in genere. Jen. 1762. — Ferrand D. de c. o. Paris. 1765. — Piderit Geschichte eines sehr merkAvürdigen Beinfrasses. Kassel 1781. 8. —- llUmann ü. s. ossium caricm. Marb. 1795. — Delzeules D. sur la necrose et la ca- rie. Paris. 1802. 8. — Lcvret D. sur la carie. Paris. 1805. 4. — Juan D. sur la carie. Paris. 1806. 4. — Walter 1). de carie. Ilelmst. 1807. — Louis J). de carie rera. Erlaug. 1807, Mariglier B. de carie. Paris. 1811. 4. — Wissmann Observa- tiones de rite cflguosceiidis et cnraudis uudatione, carie et uecrosi os^iiim. Halae 1820. 8. — ScJimoeLzl D. de ossium carie. Landshut. 1823. — Wehmeyer D. de os- sium carie. Rostock. 1826. 8. -^ Bei Thieren ist der Beinfrass viel seltener als beim Menschen, doch kommt der scrophulöse besonders bei eingekerkerten Thieren vor und Beinfrass in der Wirbelsäule bei Pferden durch Maulwurfsgeschwulst, Sattel- druck, Sterzwurm u. 8. w. Vergl. die No. S246, 3351, 3520, 3521, 3788, S789 des Breslauer Museums, — geheilte Caries am Schädel eines Affen 8. Sandifort Mus. anat. Vol. III. S. 276. No. 919. 2)>S^JB. der Beinfrass von mechanischen Ursachen, und der bösartige von inne- ren, ^\^-skorbutische, scrophulöse, der syphilitische, der rasch um sich grei^nde von Pocken, der krebsige u. s. m. 3) Dieser ist anfangs gewöhnlich, doch nicht immer dünn, jauchig, sehr übelrie- chend, mit abgestorbenen Knochent'ragmenten gemischt, und wegen seines reichen Gehaltes an freien besonders phosphorsauren Salzen die silberne Sonde schwarz färbende 4) Vergl. Eck D. de carie articulorum externa cum interna comparata. Berol. 181Ö. 8. c. tab. aen.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21071147_0169.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)