Die Blutproben vor Gericht und das Kohlenoxyd-blut in bezug auf die Asphyxie durch Kohlendunst / von F.L. Huenfeld.
- Huenefeld, Friedrich Ludwig, 1799-1882.
- Date:
- 1875
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Credit: Die Blutproben vor Gericht und das Kohlenoxyd-blut in bezug auf die Asphyxie durch Kohlendunst / von F.L. Huenfeld. Source: Wellcome Collection.
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![stätigte die Beobachtung, zugleich bemerkend, dass die Eöthung unter dem Einfluss der atmosiDhärischen Luft, der Kohlensäure, des Kohlenwasserstoffgases, der Fäulniss des Bluts, der Luft- verdünnung constant bleibe, und dass das kohlenoxydhaltige Blut im Wasserbade ein ziegelrothes Coagulum gebe. Unter den von Hopp e in dieser Beziehung untersuchten Gasen und Vergasungen: Cyan-, Wasserstoff-, Schwefelwasserstoff-, Vinyl- oder ölbild. Kohlenwasserstoff-, Stickstoff-, Cyanwasserstoff-, Chloroform-, Aether- und Kohlenoxydgas, bewirkte nur letztes die auffallende Röthuug. Claude Bernard in Paris bestätigte Wolff's und Hoppe's Angaben von dieser Erscheinung, sowie dass das Kohlen- oxydgas dabei die Formen der Blutzellen intact lasse, das Blut schneller gerinnen mache, die Blutgase austreibe und eine Auf- nahme von Lebensluft verhindere. Weiterhin hatte Hoppe Ge- legenheit an fünf in Kohlendunst erstickten Individuen, von denen eines gerettet wurde und Aderlassblut hergeben konnte (während aus den vier Anderen nacli der Obductiou der Leichen das Blut aus dem Herzen und den grossen Gefässen genommen wurde) weitere, wie mir es scheint, nur flüchtige Untersuchungen anzustellen. Hier müssen wir nun unterscheiden zwischen einem durch wiederholentliches Schütteln mit Kolilenoxydgas gesättigten Blut und einem andern, was nur auf kurze Zeit von dem Gase berührt worden war. Es ist in der That auffallend genug, dass jenes alsbald eine hoch- beinalie zinnoberrothe Farbe an- nimmt, und in dieser Farbe sich auch das Blut absetzt, dass es mit 1—2 Vol. Natronlauge von 1,3 spec. Gewicht, wie sie das officinelle Natrum hydricum solutum darbietet, versetzt, eine zwar auch dickliche, aber doch mehr klare Flüssigkeit von hell- oder dunkelzinnoberrother Farbe, während das normale, oder das nicht kohlenoxydhaltige Blut eine schwärzlichbraune schleimige oder schmierige gallertartige Masse darstellt, dass ferner die mit Chlorharyum. Chlorcalcium, Chlorquecksilber bewirkten Nieder- schläge auffallend zinnoberroth sind, weiter, dass das mit Wein- geist erzeugte Coagulum roth ist und auch beim Eintrocknen roth bleibt, dass das Blut auf Porcellan, Glas u. dgl. (nicht auf Leinen, Holz, Papier] zinnoberroth oder doch höher roth ein- trocknet, und dass selbst das mit Hydrothionammoniak versetzte Kohlenoxydblut schön hellroth erscheint, während das normale dadurch schmutzigbräunlich grün wird. In dem Verfahren von Gamgee der Betäubung und Tödtung der Schlachtthiere durch](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b2105986x_0065.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)