Das System der Skiaskopie und Ophthalmoskopie vom Standpunkt der physischen, physiologischen und geometrischen Optik / by Hugo Wolff.
- Wolff, Hugo.
- Date:
- 1906
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Credit: Das System der Skiaskopie und Ophthalmoskopie vom Standpunkt der physischen, physiologischen und geometrischen Optik / by Hugo Wolff. Source: Wellcome Collection.
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![naturgemäss nur mattrot, noch leuchten. Wenn wir nun den Augen- spiegel in gewohnter Weise drehen, so wandern die Spitzen jener Licht- kegel nicht achsensenkrecht, sondern entlang der Augenspiegellochperipherie, also im Kreise um unsere Sehachse herum. Aus diesem Grunde können wir, wenn unser Augenspiegel am Orte des Fernpunktes steht, die be- kannten Erscheinungen, welche als Folge der achsensenkrechten Licht- beweeun^ sonst auftreten, nicht sehen. In einem Falle jedoch erscheint die beobachtete Pupille auch in Wirklich- keit an jenem mittleren Orte fast vollkommen lichtlos; wenn nämlich die beobachtete Pupille eng oder der Untersuchte willkürlich auf den Augen- spiegel akkommodiert. Wegen der jetzt genaueren Abbildung des weissen Lichts im Fernpunkte fallen die Spitzen jener inneren Lichtkegelzone ge- nauer mit der Augenspiegellochperipherie zusammen, und die aberrierende, am Augenspiegellochrande vorbei bis zu unserer Netzhaut gelangende Lichtmenge wird entweder absolut so klein, dass sie überhaupt nicht wahr- genommen wird, oder relativ so geringfügig, dass sie um so mehr als Dunkelheit empfunden wird, je heller kurz vorher die Beleuchtung war (successiver Kontrast). Es kommt hinzu, dass die Macula lutea im lebenden Auge eine stark dunkle Färbung zeigt, wegen der reichlicheren Pigmentierung im Epithel und der besonderen Dichte des Kapillarnetzes [Gullstrand1)], teils auch, weil sie infolge besonderer Wölbung der Netzhautoberfläche eine gewisse Lichtmenge seitwärts regelmässig reflektiert [Dimmer2)]. Wir sahen hier schon, was wir später noch genauer betrachten müssen, dass die undeutliche mittlere Stelle in der Beobachtuno- der Phänomene von der eigentümlichen Beleuchtung mittelst eines in einer zentralen Zone nicht reflektierenden Spiegels jcax' ££oj^v abhängig ist. Demnach dürfen wir a priori annehmen, dass von einer Konkurrenz zwischen den beiden Diaphragmen, Augenspiegel und Beobachteriris, nur unter der nicht statt- >) Arch. f. Ophth. LXIL Bd. i. H. Die Farbe der Macula lutea. 3) Die ophthalmoskopischen Lichtreflexe der Netzhaut. 1891. Leipzig und Wien.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21641729_0_0015.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)