Über Duodenalkrebs und seine Komplikationen (Pankreatitis) ... / Walther Butz.

Butz, Walther (Edmund Reinhold Walther), 1870-

Date:: 1900

Catalogue details

Licence: In copyright

Credit: Über Duodenalkrebs und seine Komplikationen (Pankreatitis) ... / Walther Butz. Source: Wellcome Collection.

4/40 (page 4)

Kinder. Patientin hat mehrere Kinderkrankheiten überstanden und hat viel gekränkelt. Die Menses traten erst mit 17 Jahren ein, waren oft unregelmässig, meist alle fünf Wochen von drei¬ tägiger Dauer. Als siebzehnjähriges Mädchen hat sie vierzehn Wochen schwer krank gelegen an Influenza mit Lungenentzündung, Gehirnentzündung und Nierenentzündung, wodurch sie sehr her¬ unterkam und sich nur allmählich erholte. Mit 20 Jahren wieder aultretende Anschwellung der Beine, zumal rechts, ging durch Bewickeln mit Trikotbinden zurück. Mit 20 Jahren wurde Patientin hier in der Klinik sechs Wochen lang an Bleichsucht behandelt, worauf sich ihr Zustand etwas besserte. Mit 23 Jahren heiratete sie, gebar seitdem zwei Kinder, von denen das älteste vier Tage alt an Krämpfen, das zweite zwei Jahre alt an Brech¬ durchfall und Gehirnentzündung starb. Aborte sind nicht vorge¬ kommen, eine Frühgeburt kurz vor dem Tode ist später zu er¬ wähnen. Der Mann leidet an Rheumatismus und an einer Lungen¬ spitzenaffektion. Mit 24 Jahren erkrankte die Patientin, nachdem sie schon längere Zeit an Verstopfung gelitten hatte, an Magen- und Darmkatarrh und wurde im Stralsunder Krankenhaus mit Erfolg behandelt. Die schliesslich zum Tode führende fast ununter¬ brochene Kette von Krankheitserscheinungen begann Mitte Juni 1898 —- allerdings findet sich in einer Krankengeschichte die Angabe, dass Patientin schon vor dem eben erwähnten Magen¬ darmkatarrh über Schmerzen in der Lebergegend und im Magen zu klagen gehabt hat — nachdem Patientin schon einige Zeit appetitlos gewesen war, eines Tages mit ganz plötzlich ein¬ tretendem Ikterus. Erst nach dreitägigem Bestehen desselben stellten sich heftige drückende Schmerzen in der Lebergegend und im Rücken ein, zugleich traten heftige Durchfälle mit farb¬ losem («milchbreiartig») Stuhlgang ein. Patientin war zuerst in privater Behandlung (Dr. Jahn-Greifswald); nachdem sich der Erfolg der inneren Behandlung als nur vorübergehend erwiesen hatte, wurde sie von dem behandelnden Arzte dem Greifswalder 1 Universitätskrankenhaus überwiesen und am 20. 7. 98 in die innere Klinik (Geh. R. Mosler) aufgenommen. Aufnahmebefund und Behandlung: Patientin ist von mittlerer Statur, kräftigen Knochenbau und gut erhaltener Muskulatur. Wangen und sichtbare Schleimhäute etwas anämisch. Am ganzen Körper