Über Duodenalkrebs und seine Komplikationen (Pankreatitis) ... / Walther Butz.
- Butz, Walther (Edmund Reinhold Walther), 1870-
- Date:
- 1900
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Credit: Über Duodenalkrebs und seine Komplikationen (Pankreatitis) ... / Walther Butz. Source: Wellcome Collection.
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![Unterfläche der Leber ein. Die leichte diffuse Blutung wird durch Tamponade gestillt. Es gelingt nach Ueberwindung einiger Schwierigkeiten im Ligamentum hepato-duodenale eine stark un¬ ebene Resistenz aufzufinden. Durch Trennung des anhaftenden Peritoneums wird das duodenum frei gemacht und nach vorn abwärts gedrängt, so dass die Tumorstelle, die genau dem Ueber- gangedes ductus choledochus ins duodenaleum entspricht, nunmehr frei liegt. Ein Versuch, die jetzt deutlichere Resistenz frei zu legen, gelingt nicht. Es zeigt sich jedoch dabei, dass es sich nicht um einen Stein, sondern um eine knorpelharte Geschwulst handelt. Der Versuch, den ductus choledochus zu sondieren, ge¬ lingt absolut nicht; es scheint vielmehr dieser schon obliterirt zu sein. Es wird nun auf die Eröffnung des ductus choledochus ver¬ zichtet und sofort eine Anastomose zwischen Gallenblase und duodenum angelegt. Nach Anlegung der Nahtreihen (Serosa, Se- rosarand, Mukosa) werden Tampons, einer unterhalb der Leber, einer vorn vor die Stelle der Cholecystuodenostomie gelegt. Naht der Muskulatur und Haut bis auf die Oeffnungen für die Tampons. Dauer der Operation U/2 Std. Nach der Operation ist der Puls schwach, die Atmung ruhig. Abends klagt Patientin über Stiche in der rechten Seite. Das Allgemeinbefinden ist befriedigend. Puls 96. Es besteht kein Erbrechen, kein Fieber: Urinentleerung erfolgt spontan. 1. 12. Da der Verband durch wässerige Flüssigkeit durch¬ feuchtet ist, wird ein Verbandwechsel vorgenommen. 2. 12. Gesamtbefinden befriedigend. Temperatur 38,0, Puls 110. 7. 12. Da nach Einnahme von flüssiger Nahrung Erbrechen auftritt, der allgemeine Zustand weniger gut ist, erhält Patientin Ernährungsklystiere, sowie eine Infusion von ] U2 1. Kochsalz¬ lösung. 8. 12. Patientin fühlt sich kräftiger. Abends Fieber 38,3. 9. 12. Entfernung des hinteren Tampons. Es fliessen ca. 20—30 ccm Eiter nach. Einlegung eines Drains. Abends besteht Fieber 39,3. 15. 12. Patientin erholt sich zusehends. Die Wunde heilt gut. Der Stuhl ist gefärbt. Im Urin befindet sich noch viel Gallenfarbstoff. Die Hautfarbe ist bedeutend heller geworden. 28. 12. Die Wunde ist bis auf eine kleine Stelle geheilt.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b30597833_0008.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)