Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn.
- Date:
- 1899
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Credit: Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn. Source: Wellcome Collection.
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![nun beim Schwein und Pferd der hintere Teil der Schädeldecke sich ausserordentlich verdickt und in Form eines Kammes empor wölbt (s. Fig. 78 und 81), bildet beim Elefanten umgekehrt die hintere Hälfte des Schädeldaches eine verhältnismässig dünne Decke, während der vordere Teil (Fig. 84a2) sich gewaltig verdickt und hügelförmig emporhebt. Auf einem Horizontalschnitte durch den Schädel, welcher ungefähr durch die ]\Iitte der Gehirnkapsel ge- führt ist (Fig. 84b), sieht man nach Abnahme des Schädel- daches die Schädelgruben vor sich liegen. Hierbei erkennt man, dass der vordere Pol der ganzen Gehirnkapsel ungefähr in einer Linie mit der vorderen Spitze des ^urzelstückes des Os zygo- maticum resp. mit der Spitze des Processus coronoideus des Unter- kiefers liegt. Der vordere Pol der Kapsel liegt also eine erheb- liche Strecke nach hinten von der äusseren Oberlläche des Stirn- beins entfernt. Ferner ergiebt sieh, dass die mittlere Schädel- grube (Fig. 84b3) die Form einer Halbkugel hat. an Um- fang und Tiefe die beiden anderen übertrifft und sich besonders weit nach lateral erstreckt. Der Boden der vorderen Schädel- grube (Fig. 84b2), die Siebbeinplatte, liegt ziemlich ebenso tief wie der der mittleren, während derjenige der hinteren (Fig. 84b4) höher liegt und weniger ausgehölilt ist. Die Ansatzstelle des Jochbogens an das Schläfenbein (Fig. 84b5) entspricht ungefähr der am weitesten nach lateral reichenden Partie der mittleren Schädelgrube. Diese Partie ist aber von der äusseren Oberfläche des Schläfenbeins durch eine sehr breite, siebbeinartig durchlöcherte Knochenschicht (Fig. 84b6) getrennt, welche sich nach dem hinteren Pole der Schädelkapsel immer mehr verschmälert. Allgemeine Formverhältnisse des Gehirnes* Das Gehirn des Elefanten hat. von oben betrachtet, die Gestalt von drei paarigen Halbkugeln, von denen die beiden vorderen Paare in der Mittellinie getrennt liegen, während das hintere zu einer ganzen Kugel zusammengewachsen ist. Die beiden vorderen bilden auf jeder Seite die Grosshirnhemis|)haere, während das hintere das Kleinhirn repräsentiert. Die Trennungslinie der beiden vor- deren bildet an der lateralen Fläche die ausserordentlich tiefe Fissura Sylvii. Der vor dieser Furche gelegene Hemisphaeren- teil, Frontallappen, ist im queren Durchmesser leicht abgeplattet, während der hinter ihr gelegene Hemisphaerenteil, Schläfenlappen, sich nach der Seite zu ganz bedeutend herauswölbt. Nach der Basis zu wölben sich aber sowohl der Stirn- wie Schläfenlappen fast gleich stark nach abwärts. Beide Hemisphaeren liegen m der](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907031_0447.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)