Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn.
- Date:
- 1899
Licence: Public Domain Mark
Credit: Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn. Source: Wellcome Collection.
Provider: This material has been provided by the Royal College of Physicians of Edinburgh. The original may be consulted at the Royal College of Physicians of Edinburgh.
581/634 (page 559)
![zubreiten (Fig. 105). Bei letzterem gehen die Aeste für den Hinter- wurm an dem von uns untersuchten Exemplar, nicht von einem typischen gemeinsamen Markstrahl, sondern direct voia Kern ab. Und zwar gehen von dem hinteren Teil des Markkerns zunächst drei Strahlen ab. Der unterste dieser drei Strahlen läuft an der hinteren Wand des Zeltes entlang und in diesem Laufe schickt er nacheinander zwei Aeste in die am meisten ventral gelegenen Läppchen des Hinterwurmes. Auch die Yerästelung des vorderen Teiles des Markkernes verhält sich bei Phocaena etwas ab^^ eichend von der E/egel, insofern auch hier die Aeste, welche sonst erst vom unteren, resp. oberen Strahl abzugehen pflegen, direct vom Markkern kommen. Dies hat vielleicht darin seinen Grund, dass die Läppchen des Wurmes bei Phocaena ihrer Form und Grösse nach ausser- ordentlich gleichmässig gestaltet sind, während sie bei den übrigen Säugetieren verschiedenartigere Formen besitzen. Der Kleinhirn- wurm der Marsupialier scheint nach den von Ziehen gegebenen Abbildungen zu schliessen, fast vollkommen dem der Rodentia zu gleicher]. Derjenige der Monotremen zeigt eine etwas abweichende Form. Doch ist diese Form sehr davon abhängig, ob der Sagittal- schnitt durch den Wurm gerade die Medianlinie getroffen hat oder seitlich davon liegt. Auch die K 1 e i n h i r n h e ni i s p Ii a e r e sämtlicher Säuge- tiere zeigt einen ähnlichen Bau. Dass diese Hemisphaere vom Wurm durch eine an der hinteren und unteren Fläche überall deutliche Fi s s u r a pa r a m e di an a getrennt ist, wurde schon er- wähnt. Nach der von uns gegebenen Einteilung und Bezeichnung würde von Hemisphaerenteilen des Kleinhirns zum Yorderwurm die Ala lobuli centralis und der vordere Abschnitt des Lobulus quadrangularis (der auch Lobulus lunatus anterior genannt wird) zu rechnen sein, während die übrigen Teile dem Hinterwurnie an- gehören. Diese vorderen Abschnitte sind sich nun, Grössenunter- schiede natürlicli abgerechnet, bei den Säugetieren au.sserordentlich ähnlich; sie sind sich rieht nur in der Abgrenzung, in der Confi- guration, sondern auch in der Beschaffenheit der Oberfläche ähnlich, insofern diese Oberfläche am Kleinhirn sämtlicher Säugetiere glatt ist. Der einzige Unterschied, der bezüglich dieses Teiles in der üeihe der Säugetiere zu constatieren ist, ist der, dass bei niederen Ordnungen die seitlichen Partien dieses Hemispliaerenteiles sich stark verschmälern und auch ganz erheblich im queren Durchmesser abnehmen, und dass sie die Peripherie der Hemisphaere nicht er- reichen, sondern dass lateral von ihnen sich andere Teile hingelagert liaben, die zum Hinterwurm gehören. Die beiden zum Yorderwurm Platau-Jacobsohn, Anat. u. vergl. Anat. d. Centralnervensystems. 3ß](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907031_0581.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)