Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn.
- Date:
- 1899
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Credit: Handbuch der Anatomie und vergleichenden Anatomie des Centralnervensystems der Säugetiere. 1. Makroskopischer Teil / von Edw. Flatau und L. Jacobsohn. Source: Wellcome Collection.
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![\vo der Pousschenkel im Kleinhirn verschwindet. Am breitesten ist er am hinteren lateralen Winkel der Hemisphaere. wo er mit dem Lobuliis semiliinaris inferior eine hervorragende stumpfe Ecke bildet. Diese hervorragende Ecke. welt:he dem hinteren Winkel der Kleinhirnliemisphaere entspricht, findet .sich am Kleinhirn sämtlicher Säugetiere wieder. Beim Schimpansen hat der Lobulns semilunaris superior ziemlich die gleiclie Gestalt, doch ragt er seit- lich etwas mehr auf die hintere Kleinhirnfläche über; bei den niederen Affen verschmälert er sich nach dem Wurm zu sehr stark und liegt mit seinem dicken seitlichen Ende dem Lobulus petrosus an. Die mediale Versclnnälerung des Läppchens ist l)ei den Halbaffen so stark, dass er sicli nach dem Wurm zu in ein feines Blatt (Foliimi vermis) auszieht; ausserdem ist er mit dem Lobulus semilunaris inferior sehr eng verbunden. Bei den Carnivoren ist das Yerhältnis ein ähnliches: die mediale Yerschmälerung des Läppchens ist aber nicht mehr bis zum Wurm zu verfolgen. Die Verschmelzung mit dem Lobulus semilunaris inferior ist bei denEodentia. Insecti- vora. Edentata noch mehr ausgeprägt: bei den Rodentia kann man wiederum div mediale Yerschmälerung dieses Läppchens als feines, etwas in der Tiefe gelegenes Blatt bis zum Wurm verfolgen. An der seitlichen Yerdickung und an dem sich nach medial zu einem leinen Blatte auszielienden Yerhalten ist dieses Läppchen am hinteren Winkel der Hemisphaere bei fast allen Säugetieren zu erkennen. Beim Seehund scheint eine solche Yerschmelzung auch eingetreten zu sein und beide Läppchen auf ein kleines redu- ciert zu sein, das hinter den Lobuli lunati und medial von der grossen sagittalen Spalte auf der hinteren Fläche gelegen ist. Bei Phocaena sind zwar ihrer Form nach ähnliche Läppchen, wie beim Menschen und höheren Affen vorhanden, welche an der hinteren oberen stumpfen Kante der Kleinhirnhemispliaere liegen, doch lassen sie keine rechte Beziehung zum Wurme erkennen uud sind deshalb schwer zu homologisieren. Lobulus semilunaris inferior und Lobulus g r a c i 1 i s. Beide zusammen bilden beim Menschen ein Läppchen, welches mit einem Kugelausschnitt grosse Aehnlichkeit hat. Dies Läppchen wird nach dem Wurm zu breiter und geht hier in das so- genannte Tuber vermis, dem von uns als hinteren Teil der Tuber vermis bezeichneten Abschnitt über. Xach lateral zu wird das Läppchen sehr schmal und endet hier mit dem Lobulus semilunaris superior am hinteren Ende der S2:)a]te, deren Grund vom Pons- schenkel gebildet wird. Nach oben bildet seine Grenze der Sulcus horizontalis magnus, nach unten der Sulcus inferior posterior. Beim](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21907031_0584.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)