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Credit: Gynäkologische Diagnostik. Source: Wellcome Collection.
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![dass dem Anatomen Fälle von Krebs des Uteruskörpers bis vor wenigen Jahren überhaupt nur in weit vorgeschrittenen und daher practisch ganz gleichgültigen Fällen zur Beobachtung kamen, und nur der Gynäkologe gerade durch Anwendung dieser Methode ein grosses Material über diese Erkrankung gesammelt hat, so wird schon der Werth derartiger Kritiken etwas herabgesetzt. Es kommt nun, hinzu, dass man jetzt Dank vielfacher Untersuchungen die normale Anatomie des Endometriums so vollkommen kennt, dass der Vergleich ohne weiteres Unklarheiten aufhellt. Bleibt auch nach der Probeauskratzung die Diagnose noch zweifelhaft, so kratze man nach einiger Zeit abermals und vergleiche das Resultat der zweiten Untersuchung mit dem ersten. §. 53. Anm. Wenn es irgend möglich ist, soll nian schon am frischen Object recht viel feststellen; die Consistenz und die Farbe des Materials ist wichtig, ebenso die Beschaffenheit der'Oberfläche und der Wundfläche soll wohl beachtet werden. Schwierig kann die letztere Feststellung der Ober- fläche an sich bei ausgekratzten Stücken sein.' Von besonders werth vollen Objeoten entwerfe man frisch eine Skizze; demnächst lege man das Stück für 24 Stunden in absoluten Alkohol. Dann wird meist die Erhärtung ge- nügend sein, nur ausnahmsweise wird das Object dann noch zu weich sein; in diesem Fall muss es noch einmal in neuen Alkohol gethan werden. Nun folgt das Zerschneiden des Präparates. Es geschieht dies am besten ohine die künstlichen Einbettungsmethoden und ohne Mikrotom mit der Hand und Rasir- messer. Bei der Einrichtung der Schnitte empfiehlt es sich, wenn irgend mög- lich, auf jedem Schnitte die Oberfläche zu treff'en und die Schnittrichtung senk- recht zur Oberfläche zu legen. Man kann daher oft in den beiden verschiedenen Ebenen schneiden, indem man senkrecht zur Oberfläche das Stück halbiert und sofort die so hergestellte Schnittfläche weiter benutzt. Die nicht bearbeitete Hälfte wird dann abermals senkrecht zur Oberfläche zerschnitten und so ist es möglich für die beiden zur Oberfläche senkrechten Ebenen brauchbare Objecte zu finden. Hat man grosse Objecte, so möge man sie in der Tiefe auch,parallel zur Oberfläche zer- schneiden. Doch ist dies oft mit Schwierigkeiten vei-knüpft. Die weitere Bear- beitung kann sehr verschieden sein. Es hat sich im Laufe der Jahre uns am meisten bewährt, wenn man durch Alaun-Carmin die Schnitte färbte, aus der Färbeflüssigkeit die Schnitte in Wasser legte, um den überschüssigen Farbstoff zu entfernen und dann nach 2—3 Minuten langem Aufenthalt in Alkohol durch Nelkenöl aufhellte. Aus dieser Reihe von Proceduren ergiebt sich, dass man bestimmte Schlüsse auf Verfettung, auf besondere Arten chemischer Reactionen des Zellinhaltes hierbei nicht machen kann. Trotzdem ist aber der Schluas auf die histologische Structur der excidirten Stücke immer ein sehr vollkom- mener gewesen. Das Ergebniss einer derartigen Untersuchung kann ein ver- schiedenes sein, je nach der Fragestellung, die man damit verband. Hier in der allgemeinen Diagnose scheint es mir werthvoll zu sein, darauf hinzuweisen, wie man gutartige P]rkrankung von bösartiger unterscheidet. Die Antwort](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21205024_0067.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)