Casuistische Beiträge zur Behandlung von Sarkomen der langen Röhrenknochen durch Resection ... / vorgelegt von Ernst Hahn.

  • Hahn, Ernst (Ernst Emil Hans), 1865-
Date:
1900
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Credit: Casuistische Beiträge zur Behandlung von Sarkomen der langen Röhrenknochen durch Resection ... / vorgelegt von Ernst Hahn. Source: Wellcome Collection.

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    festen umschnürenden Verband der Operationswunde, wird die Gummibinde abge¬ nommen und das Bein 5 Minuten hoch gehalten, danach der Verband abgenom¬ men und die blutenden Gefässe (Venen) unterbunden. Tamponade der Wundhöhle mit Jodoformgaze. Mikroskopische Untersuchung des Tumor : Grosse zellenreiche Bezirke durch breite Bindewebszüge von einander getrennt. Die Zellen klein, rund oder oval, mit sehr schmalem, kaum erkennbarem Protoplasmasaum. Viele nekrotische Par- tieen. Exquisites Einwachsen in die Muskularis. An einer Stelle auchKnochenbälkchen und wahrscheinlich auch Neubildung von Knochengewebe. Osteofibrosarkom. 28. VIII. V. W. Entfernung des Tampons, Secundärnaht. Im oberen und unteren Wundwinkel je ein Drain. 10. IX. Wunde primär geheilt. Bewegungsübungen vorsichtig. 30. IX. Kein Recidiv. Patient vermag nur die Zehen zu beugen, im übri¬ gen den Fuss nicht zu beugen, Gehen leidlich, doch schwillt der Euss danach leicht etwas an. Allgemeinbefinden und Appetit gut. Streckung der Zehen und des Fusses im Fussgelenk (Dorsalflexion) wegen Durchschneidung des N. peroneus un¬ möglich. Daher beim Gehen Schleifen der Fussspitze wie bei Peroneuslähmung. 5. X. Entlassen. Im Juli 1900 wird B. wegen Varicen am operierten Bein wieder eingelie¬ fert. Im Krankenhause entwickelt sich eine leichte perityphlitische Reizung und am Ende Juli Schmerzen in der Wade. Wegen Recidiv des Sarkoms wird Bein am 30. Juli amputiert. Es hat sich also nach 3/4 Jahr ein Recidiv entwickelt, das die Amputation erforderte. Einen weiteren Fall, der noch nicht veröffentlicht ist, ver¬ danke ich der Güte des Herrn Dr. Wiesinger in Hamburg. K., 26jähriger Buchdrucker wurde am 30. IV. 99 aufgenommen. Seit einem Vierteljahr hat er Schmerzen in der rechten Fibula. Es bestand eine gänseeigrosse Schwellung, welche schnell zunahm. Stat. praes. : Kräftiger, blasser Mann, hat zuletzt noch an Gewicht zuge¬ nommen. Ueber der rechten Fibula eine Geschwulst, 8 cm breit und 12 cm lang. Fibula bis zur Mitte hart, fest. Tumor nicht vorschieblich aber auch nicht mit der Haut verwachsen. Tibia ist frei, keine Lymphknoten. 9. V Jodkali ohne Wirkung, daher Operation. Muskulatur und Art. tibialis postica durchtrennt nahe am knöchernen Tumor. Nerv wird freigelegt. Nerv, peron. profund angeschnitten. Fibula oben exarticuliert und unten im Gesunden resecieit. Die stark verletzten Muskelbündel werden teils mit der Fascie vernäht, teils an gesunde Muskel angenäht. Anatomische Untersuchung. Der Tumor ist etwa faustgross, hart und spindelförmig, an dessen einem Pol der Knorpelübergang des Capitul. fibulae hervorragt, dessen anderer Pol dem durchsägten Knochen ent¬ spricht. Auf dem Durchschnitt ist eine Grenze zwischen Tumor und Fibula nicht