Beiträge zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane : Hermann von Helmholtz als Festgruss zu seinem siebzigsten Geburtstag / dargebracht von Th. W. Engelmann [and others].
- Date:
- 1891
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Credit: Beiträge zur Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane : Hermann von Helmholtz als Festgruss zu seinem siebzigsten Geburtstag / dargebracht von Th. W. Engelmann [and others]. Source: Wellcome Collection.
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![um gleiche Tonhöhe-Stufen geben. Die Befriedigung beim Steigen der Empfindung von dem Ton j zu dem Ton ]| ist der bei dem Steigen von dem Ton [j zu dem Ton |||| gleich — die Oktavenempfindung — aber die Empfindung des Abstandes der einzelnen Tonstufen dieser von der Natur gegebenen Leiter wird ebenfalls mit gröfster Befriedigung festgehalten. Beim Steigen von dem Ton | zu || wird zwar der Abstand musikalisch geradeso empfunden, wie der beim Steigen von || zu ||||, aber die absolute Höhe des Tones |||1 läfst den Abstand von || und |||| in der Empfindung des stufenweisen Fortschreitens ohne Rücksicht auf die Konsonanz erheblich gröfser erscheinen, als den von | zu ||. Deshalb wird die Quinte so sehr bevorzugt. Sowie die Quinte auftritt, dann tritt sie sogleich fühlbar genau in die Mitte zwischen II und IUI [c und c); und nun werden die Stufen der Leiter als äquidistant empfunden, auch ohne Rücksicht auf Oktaven- und Quintenempfindungen. Denn man kann leicht Töne aller Art finden und künstHch zusammenstellen, so dafs diese Stufengleichheit herauskommt. Bis hierher ist nur von Empfindungen, von Tonempfin- dungen, Intervallempfindungen und deren Beziehungen die Rede, nicht von Zahlen, nicht vom Zählen, nicht vom Addieren und Subtrahieren, nicht von Zahlverhältnissen. Dennoch hat das die Töne C c g c hörende Kind schon die Zahlgefühle der i 2 3 und 4, denn das c ist ihm eine Art Verdoppelung des c, das c des C, das g eine Verdreifachung des C, und ein unbewufstes Schätzen, also Messen der durch die unzählbaren im Hörnerven faktisch stattfindenden Schwingungen herbeigeführten Erregungs- Abstände in der Klaviatur der nebeneinander ausgebreiteten, erregten Nervenfasern, mufs zu der sehr festen Einprägung gerade dieser vier Eindrücke führen, sonst würden sie ver- gessen {Akustische Untersuchimgen, S. 60 fg.).](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21050909_0023.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)