Untersuchungen über Refraction und Grundlinie der Augen und über die dynamischen Verhältnisse der lateral Wirkenden Augenmuskeln : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde einer hohen medicinischen Facultät in Heidelberg / vorgelegt von Otto Beselin.
- Beselin, Otto.
- Date:
- 1884
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Credit: Untersuchungen über Refraction und Grundlinie der Augen und über die dynamischen Verhältnisse der lateral Wirkenden Augenmuskeln : Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doctorwürde einer hohen medicinischen Facultät in Heidelberg / vorgelegt von Otto Beselin. Source: Wellcome Collection.
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![sowohl, als auch Massenzusammenstellungen, doch sind sie nicht immer nach gleichen Grundsätzen angestellt. Zunächst werden die Rubriken für die verschiedenen Refractions- zustände verschieden aufgefasst. Viele haben die theoretisch allerdings wichtigen geringen Grade von M mit in die Gruppe der Myopen ge- nommen und bekommen dadurch einen höheren Procentsatz derselben. Noch verschiedener ist die Gruppe der H bestimmt. Da die meisten Autoren speciell auf M Gewicht legten und die Grösse ihres Materials eine genaue Untersuchung jedes einzelnen Falles erschwerte, so sind von ihnen mit dem Augenspiegel unter den E und H nur diejenigen untersucht, welche nicht volle Sehschärfe besassen. Dadurch sind ihnen natürlich viele H entgangen und ihr Procentsatz ist als zu niedrig anzusehen. Ferner wird ein Gymnasium, dessen Schüler im Alter von 9 bis 19 Jahren stehen, eben durch den Altersunterschied schon einen anderen Procentsatz von H und M aufweisen, als eine Mädchenschule mit dem Durchschnittsalter von 5 bis 18 Jahren. In der grossen Zusammenstellung von 150 Schulen, welche Her- mann Cohn ]) gibt, zeigen unter diesen nur 18 eine geringere Zahl von M als 8°/o. Hiernach nimmt die hiesige Töchterschule einen recht günstigen Platz ein. Von den 33 Schulen, welche Cohn selber untersuchte, haben seine fünf Dorfschulen natürlich einen bedeutend geringeren Procentsatz von M (1,4 °/o) und die 20 Elementarschulen einen etwas geringeren (6,7 °/o). Fast übereinstimmend sind die Ergebnisse an den von ihm untersuchten zwei höheren Töchterschulen, nämlich 7,7%. Da Cohn in gleicher Weise, wie wir, geringere Grade von M als ^3 6 (incl.) unberücksichtigt Hess, so ist die Uebereinstimmung wirklich auffallend. Anders steht es mit den Zahlen für E und H; doch ist aus den oben auseinandergesetzten Gründen ein Vergleich hier nicht zulässig. Im Vergleich mit den Tabellen, welche Erismann2) nach den Untersuchungen der Schulen in St. Petersburg zusammengestellt hat, ergibt sich in dem Procentsatz der M eine bedeutende Differenz, indem derselbe unter 4358 Schülern 30,2 % M fand. Wir können hiervon absehen, da Erismann vorwiegend Gymnasien untersuchte und ausser- dem auch die geringen Grade von M mitzählte. Für unsere Zwecke interessiren uns mehr seine Angaben über H. x) Die Hygiene des Auges in den Schulen. Von Hermann Cohn 1883.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b21636412_0009.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)