Die Schrift des Dioskurides Peri aplon farmakon : ein Beitrag zur Geschichte der Medizin / von Max Wellmann.
- Wellmann, Max, 1863-1933.
- Date:
- 1914
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Credit: Die Schrift des Dioskurides Peri aplon farmakon : ein Beitrag zur Geschichte der Medizin / von Max Wellmann. Source: Wellcome Collection.
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![Titel UtQl ciTilCov (paQ{.icxMov kennt. Seine Anderimg cles Titels griindete er auf ein Exzerpt, das von Aetius VIII 2 aus dieser Schrift erhalten ist: dh rCov ^drj xqoviCovtwv (sc. vtuotclojv) (Ttoiel) KCil TO dia advdi'nog /,ai doa dicapoQU yevvciUog^ oU< d JioaytovQidrig kv Tolg EvTtoQLGTOig yiyqcKpev. Da fiir dies Exzerpt (fraglich, ob auch fiir den Titel) ohne Zweifel Oreibasios ver- antwortlich ist, so haben wir die Frage aiifziiwerfen, ob wii- von ihm etwas liber den Titel erfahren. In der Vorrede zu seiner Schrift Tlqhg Evvoctuov, in der er einen kurzen Uberblick iiber die Euporistaliteratur gibt, aufiert er sich liber Dios- kurides folgendermafien (V 559): dh ovre TavT (sc. ra Tq> d-av^iaGuo raArjvqj yqacphvTd Tteql tCdv svTtoqiGTiov (paQiid'/.iov) eig f]^iag, %d ze ygacpevva JioGAOvQidr] acu \4tioLXlovui) vxu TOlg dXXoig drtaGiv evjtoQiGza jcdvrcog eIgIv dd/ogiGza xal ovt aG(pc<- Xcog ovd-^ ixavCog €%eiv uoi doxel, did evoliitog VTtTqAOVGd gov rfj ^ovhjGei ^). Es ist voUig 'willktirlich, aus dieser Stelle etwas fiir den wirklichen Titel der Dioskurideischen Schrift zu ent- nehmen; denn wenn Oreibasios hier bei der Erwahnung des Anazarbeers von Euporista spricht, so gescliieht es doch nur, weil er ihn zusammen niit Apollonios Mys nennt, der tat- sachlich ein Werk dieses Titels verfaBt hat^). Es ist nun wohl moghch, dafi Aetius aus dieser Stelle den Titel EvjroqiGTa fiir h Es verdient einmal aiisgesprochen zu werden, dafi Oreibasios hiatusfrei schreibt. Das ist bei dem Leibarzte des rhetorisch geschulten Julian ganz in der Ordnung. In seiner Sammeltatigkeit kniipft dieser sympathische Arzt an die grofie Zeit der alexandrinischen Gelelirten an. Den Ar-d'id'cov ovvaycoyai des Kallimachosschiilers Istros stellen sich seine ^vvaycoyal la'iqiy.ai an die Seite. Diese grofie Idee, von der inedizinischen Literatur zu retten, was noch zu retten war, diirfte seinein kaiserlichen Herrn gebiihren. (Vgl. Ep. 25.) Sehr auffallig ist, dafi ihm nur noch Arzte der nachchristlichen Jahrhunderte vorgelegen haben; denn die Schriften der Arzte des 4. Jahrhunderts v. Chr. (Diokles, Dieuches, Pliylotimos) hat er doch nicht mehr selbst gelesen. ^) Fiir derartige pharmakologisclie Koinpilationen gab es ver- schiedene Titel. Ei>7t6giora kennen wir aufier von Apollonios noch von Galen und Oreibasios (wenn der Titel handschriftliche Gewiihr hat). nannten ihre Koinpilationen Andreas, Kratippos (Gal. XII 9 id), der Kappadokier Heras (Gal. XIII 780) und Soran. Der Titel Jvidfiet^ begegnet zuerst bei dem Leibarzte Antiochos’ des Grofien, Aristogenes (Suid. s. V.); ihm schlofi sich der Lehrer des Heraldeides, Manilas, an. Heot d'vrdfiecog schrieb Caecilius Bion (Plin. Ind. zu B. 28), //£(>* dTtXioi^ Svrdfiecor Marcion (PI. 28, 38), Aelius Promotus ist Verfasser eines Jvi^a/nBQov.](https://iiif.wellcomecollection.org/image/b22445584_0014.jp2/full/800%2C/0/default.jpg)