Grundriss einer Histochemie der pflanzlichen Genussmittel / von Hans Molisch.

  • Molisch, Hans, 1856-1937.
Date:
1891
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Credit: Grundriss einer Histochemie der pflanzlichen Genussmittel / von Hans Molisch. Source: Wellcome Collection.

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    Die Zimmtrinden. Gegenwärtig trifft man gewöhnlich drei Zimmtsorten im Handel. 1. Ceylonzimmt oder Canehl von Cinnamomum zeylanicum Bkeyne abstammend. Die aussen hellbraunen, innen rothbraunen Rin- deni’öhren werden zu mehreren (7—10) in einander geschachtelt, sind beiderseits doppelt in Form eines <$0 gerollt, leicht brüchig und nicht über 1/2 mm dick. 2. Der gemeine oder chinesische Zimmt, auch Zimmtcassia genannt, stammt von Cinnamomum Cassia Blume, ist aussen hellbraun oder grau, innen dunkelbraun und erreicht eine Dicke von 2 mm. 3. Der Malabar- oder Holzzimmt, dem chinesischen Zimmt äusser- lich ähnlich, stammt von mehreren Cinnamomum-Arten, repräsen- tirt daher ein Gemisch von mehreren Zimmtrinden. Da der chinesische Zimmt wohl heute die allgemeinste Anwendung findet, so wollen wir an diesem die histochemischen Verhältnisse fest- stellen. Bau und Chemie der chinesischen Zimmtrinde. Die im Handel vorkommende Rinde stellt in der Regel einfach gerollte Röhren von 1|2—2 cm Durchmesser dar. Der Querschnitt zeigt die Rinde nach aussen stellenweise noch von aus tafelförmigen Zellen bestehenden Korkschichten bedeckt. Auf diese folgt ein Stärkeparenchym, in welchem neben Steinzellen (Fig. 14 s) zweierlei Secretbehälter eingebettet sind: Schleimzellen und Weichharz- zellen (Fig. 14oe und sch). Nun kommt eine tangential verlaufende, von Parenchym öfters unterbrochene Zone von Steinzellen und stark verdickten Fasern (Fig. 14 ss). Die Steinzellen sind durch ihre ein- seitige, nämlich an der Innenseite stark ausgebildete Verdickung be- sonders ausgezeichnet. Fig. 14. Stück eines Querschnittes durch einen einjährigen Stengel der Zimmtcassie. Etwas schematisch, e Epidermis, b Rindenparenchym mit vereinzelten Sclerenchymzellen «. sz Sclerenchymzone (Bast- und Steinzellen). I Bast mit vereinzelten Bastfasern f. c Cam- bium. h Holz, m Markstrahlen. Die dunkel schraffirten Punkte oe bedeuten Oelzellen (Weichharzzellen), die hellschraSirten sch Schleimzellen. An diese Sklerenchymschichte schliesst sich die Innenrinde an. Sie besteht aus Stärkeparenchym, zerstreuten Bastzellen (Fig. 14 f), Schleim-